Verbessertes Angebot:Mehr Busse am Abend

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Fahrgäste, die nach 21 Uhr in den Bus steigen, müssen künftig nicht mehr ihr Ticket beim Fahrer vorzeigen. Stattdessen sind Kontrolleure unterwegs. (Foto: Florian Peljak)

Um einen dichteren Takt zu gewährleisten, schafft die MVG die Ticketkontrolle beim Fahrer ab

Von Andreas Schubert

Wer bisher nach 21 Uhr in München in einen Linienbus einsteigen wollte, musste offiziell vorne beim Fahrer sein Ticket vorzeigen. Während manche Busfahrer das sehr streng handhabten und sich auch die Fahrkarten genau anschauten, störte es andere Fahrer wiederum gar nicht, wenn Passagiere - regelwidrig - einfach hinten einstiegen und kein Ticket vorzeigten. Und obwohl tatsächlich hin und wieder auch am Abend Kontrolleure mitfuhren, wurde Schwarzfahrern so buchstäblich die Tür geöffnet. Doch damit ist bald Schluss: Zum 19. Juni schafft die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) diese spezielle Münchner Regelung der Ticketkontrolle wieder ab. Der Grund: Die MVG verdichtet ihr Angebot am Abend auf mehreren Metrobus-Linien, die in der Regel lange Gelenkbusse sind. Wenn die Fahrgäste wieder an allen Türen einsteigen können und der Fahrer keine Tickets mehr kontrollieren muss, soll auch der Fahrgastwechsel schneller verlaufen, der Bus kann so zeitnah weiterfahren. Dafür müssen die Fahrgäste künftig damit rechnen, dass sie auch in den Abend- und Nachtstunden genauso häufig kontrolliert werden, wie es bisher nur tagsüber der Fall war. Die MVG hat angekündigt, künftig mehr Kontrollpersonal einzusetzen.

Das neue Angebot wird von der Landeshauptstadt finanziert und sieht wie folgt aus: Auf den Linien 51, 52, 53, 57 und 62 sowie auf der Linie 55 im Abschnitt Ostbahnhof - Waldperlach wird montags bis samstags der Zehn-Minuten-Takt bis zirka 22 Uhr verlängert, sonntags bis zirka 21 Uhr. Die Busse auf den Linien 50, 54, 56, 59, 60 und 63 fahren künftig an allen Wochentagen bis zirka 21 Uhr alle zehn Minuten. Auf der Linie 58 bietet die MVG zur Entlastung der Baustelle am Sendlinger Tor an allen Wochentagen einen Zehn-Minuten-Takt bis Mitternacht. Gleiches gilt für die Linie 53 zwischen Harras und Münchner Freiheit am Freitag- und Samstagabend.

Eine weitere Neuerung bei den Bussen kommt im Laufe des Sommers: Schon im vergangenen Jahr hat der Stadtrat beschlossen, dass die MVG kostenloses Wlan in ihren Bussen testen soll. Das hat die MVG nun in zehn neuen Fahrzeugen vor. Die Kosten für die Technik liegen bei etwa 3000 Euro pro Bus, dazu kommen die laufenden Kosten für den Mobilfunkanbieter. Die MVG zweifelt aber den Nutzen von Wlan in Bussen an, vor allem, weil die Verweildauer der Fahrgäste meist nur kurz sei und Smartphones mit dem LTE-Mobilfunkstandard ohnehin guten Internetempfang haben.

© SZ vom 31.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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