Urteil in Nürnberg:Lange Haft und Sicherungsverwahrung für Vergewaltiger

Er entführte zwei Frauen und vergewaltigte sie mehrfach: Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat nun einen vorbestraften Sexualverbrecher zu einer langen Haftstrafe und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Ein Mann, der zwei Frauen entführt und vergewaltigt hat, muss den Rest seines Lebens im Gefängnis und in Sicherungsverwahrung verbringen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte den 49-Jährigen am Freitag zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft. Anschließend muss der Nürnberger in Sicherungsverwahrung leben.

Ein vorbestrafter Sexualverbrecher brachte im Oktober 2010 binnen sechs Tagen zwei junge Frauen in seine Gewalt und hielt sie stundenlang fest, nun stand er in Nürnberg vor Gericht. (Foto: dpa)

Der Mann hatte in dem Prozess gestanden, im Oktober 2010 innerhalb weniger Tage zwei junge Frauen gekidnappt und sexuell missbraucht zu haben. Eines der Opfer hatte er 22 Stunden lang festgehalten und bei einer Irrfahrt quer durch Deutschland mehrfach zu vergewaltigen versucht.

Die Frau hatte ihm bei einem Zwischenstopp in Glücksburg in Schleswig-Holstein entkommen können.

Für Aufsehen hatte der Fall gesorgt, da der Mann bereits zweimal wegen Sexualdelikten verurteilt worden war. Nach der zweiten Haft war er in die Psychiatrie eingewiesen worden. Zwölf Monate vor der letzten Tat durfte er sie verlassen - unter der Auflage, dass er regelmäßig einen Therapeuten aufsucht. Drei Gutachter, so erklärt es die Nürnberger Staatsanwaltschaft nach der Festnahme, hatten ihm eine "günstige Sozialprognose" gestellt.

Seit seiner Freilassung im Oktober 2009 stand der Angeklagte deswegen nur noch unter Führungsaufsicht. Zuletzt hatte er in Fürth gelebt. Sein Therapeut sagte vor Gericht, der 49-Jährige habe im Sommer 2010 den Kontakt zu ihm und zu seinem Bewährungshelfer abgebrochen. Da er aufgrund seiner Vorgeschichte als sehr gefährlich galt, habe die Staatsanwaltschaft im Oktober seine erneute Einweisung in die Klinik beantragt. Einen Tag bevor der Mann erneut zugeschlagen hatte.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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