Unfall:Polizist stürzt bei Rettungseinsatz fünf Meter in die Tiefe

  • Ein 24-jähriger Polizist will einen potentiellen Selbstmörder retten. Dabei stürzt er fünf Meter in die Tiefe und bricht sich das Steißbein, den Ellenbogen und quetscht sich die Lunge.
  • Am Ende stellt sich der Einsatz als Scherz des vermeintlichen Opfers heraus.

Von Thomas Schmidt, Heimstetten

Auf der Suche nach einem potenziellen Selbstmörder hat sich ein junger Polizeibeamter in Gefahr begeben und schwer verletzt. Bei seiner vermeintlichen Rettungstat brach der 24-Jährige durch das Wellblechdach einer Firma, stürzte fünf Meter in die Tiefe und brach sich beim Aufprall das Steißbein, den Ellenbogen und quetschte sich die Lunge. Im Gegensatz zu dem schwer verletzten Polizisten ging es dem angeblichen Selbstmörder prächtig - er habe sich nur einen Spaß erlaubt, sagte er später.

Der 34-Jährige aus Heimstetten hatte seiner Lebensgefährtin am Montagabend erzählt, er wolle sich das Leben nehmen. Tief besorgt rief die Frau daraufhin bei der Polizei an, berichtet das Präsidium. Sofort rückten mehrere Einsatzkräfte zu der Wohnadresse des Mannes aus, um ihm zu helfen. Aus seiner Wohnung drang ein jämmerliches Winseln, doch niemand öffnete.

Also brachen die Polizisten die Tür mit Gewalt auf. Das Winseln, stellten sie schnell fest, stammte von einem Hund. Von dem 34-Jährigen war nichts zu sehen, doch im Wohnzimmer stand ein Fenster weit offen. Es führte zum Dach einer Firma. Weil der Polizist befürchten musste, dass sich der Bewohner in die Tiefe stürzen wollte, kletterte er auf das Dach und blickte sich um.

Er kam nicht weit, das Wellblech gab nach, er fiel. Bald darauf fanden seine Kollegen den angeblichen Selbstmordgefährdeten auf dem Firmengelände, lebendig und unversehrt. Alles nur ein Scherz, sagte er den Beamten. Kein Scherz hingegen sind die Marihuana-Pflanzen, die die Polizisten in seiner Wohnung fanden.

© SZ vom 03.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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