Es waren dramatische Minuten, die sich am Samstag kurz nach 14 Uhr an der Isar abspielten. Der Münchner Arzt Matthias Blaschke hatte sich seinen freien Nachmittag an der kleinen Isar unterhalb des Landtags sicher anders vorgestellt. An diesem Nachmittag aber rettete er einem anderen Menschen das Leben retten und setzte auch noch sein eigenes aufs Spiel.
Der Mediziner hatte sich mit seiner Freundin unterhalb der Maximiliansbrücke zum Sonnenbaden niedergelassen, wo das Wehr direkt an die dortige Fischtreppe grenzt. Dort herrscht absolutes Badeverbot. Bereits zuvor habe er dort aber immer wieder Badende gesehen, erzählt der 35-Jährige im Nachhinein. Vielleicht war deshalb seine Aufmerksamkeit geschärft.
An diesem Nachmittag sah er dann plötzlich einen Mann an der untersten Staustufe in den Fluten der Isar versinken. Als er nach 20 Sekunden nicht wieder auftauchte, rannte der Arzt los und sprang ins Wasser. Der Verunglückte war in die Wasserwalze geraten, die sich unter der Stufe befand: "Zuerst bekam ich ihn nicht zu fassen", sagt er, "dann konnte ich ihn an seinem Fuß zu mir herziehen." Der Verunglückte war ein 34 Jahre alter Mann, der zunächst bewusstlos war. Bereits im Wasser versuchte der Arzt, den Mann wiederzubeleben. Dann zog er ihn auf der anderen Seite des Flusses mit Hilfe von Passanten ans Ufer.
Als die Rettungskräfte, die bereits alarmiert worden waren, eintrafen, hatte der Verunglückte das Bewusstsein wieder erlangt. "Den Rettungskräfte muss man ein Lob aussprechen: Sie waren extrem schnell vor Ort", sagt der Lebensretter. Der Verunglückte ist bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Seinem Retter hat er noch am Samstag eine sehr herzliche SMS geschrieben.