Bei dem Versuch, einen Hund vom Gleisbett der S-Bahn zu retten, ist am Sonntagnachmittag eine 45-jährige Frau aus Schwabing schwer verletzt worden. Der Tierfreundin, die den Labrador-Mischling aus dem Tierheim spazieren führen wollte, ist nach Angaben der Polizei im Krankenhaus gestorben.
Die Frau aus Schwabing nutzte wohl am Sonntag das schöne Wetter, um sich einen Hund im Tierheim zum Ausführen zu holen. Nach ersten Informationen der Polizei handelte es sich bei dem Tier um eine "labrador-ähnliche" Mischung. Vom Tierheim aus ging die Frau in Richtung Leibengerstraße und hielt sich im Bereich der S-Bahnstrecke auf, etwa 150 Meter von der S-Bahnstation Riem entfernt. Aus unbekannten Gründen, so berichtet die Feuerwehr, büchste der Mischlingshund plötzlich aus und rannte direkt auf die S-Bahngleise.
Zugführer leitete Notbremsung ein
Genau in diesem Augenblick näherte sich ein Zug der S 2. Völlig verzweifelt versuchte die Frau, den Hund vom Gleisbett zu zerren, obwohl der Zug bereits auf sie zusteuerte. Andere Quellen berichten, der Zugführer habe ausgesagt, dass die Frau von dem Hund vor die S-Bahn gezogen wurde. Endgültig geklärt sei der Unfallhergang noch nicht, sagte ein Polizeisprecher.
Der Zugführer leitete beim Anblick der Frau sofort eine Notbremsung ein. Trotzdem wurden die 45-Jährige und der Hund noch voll erfasst. Der Frau wurde der Unterschenkel abgetrennt, außerdem erlitt sie schwerste Verletzungen im Beckenbereich. Ein Notarzt kümmerte sich um die Schwerstverletzte, dann kam sie in eine Münchner Klinik, wo sie später starb, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Die Fahrstrecke der S 2 war nach dem Unfall in beiden Richtungen eine gute Stunde gesperrt. Die Bahn setzte einen Schienenersatzverkehr ein.
Das Tier verendete an der Unfallstelle.