Umgestaltung:Auszug aus dem alten Schulhaus

Lesezeit: 2 min

Die Neurieder müssen von Februar an für vermutlich fünf Jahre auf ihre liebgewonnenen Amtsstuben verzichten. Die Verlagerung der Gemeindeverwaltung ist der Auftakt zur Umgestaltung der Ortsmitte

Wenn die Neurieder Verwaltung im kommenden Februar für mindestens fünf Jahre vom alten Rathaus in einen Bürobau am Hainbuchenring 9 und 11 umzieht, geht die Gemeinde einen ersten Schritt hin zur Umgestaltung der Ortsmitte. Mitarbeiter und Bürger müssen sich umgewöhnen, genießen aber auch ein paar praktische Vorteile. Um an der Planegger Straße Platz für die anstehende Erneuerung des alten Schultrakts zu schaffen, werden fast alle Abteilungen zum Stichtag 26. Februar in den ersten Stock des Bürogebäudes ziehen, das die meisten Gemeindebürger gut kennen dürften, da es nördlich vis-à-vis der Einkaufsmärkte am Hainbuchenring liegt.

Abgesehen von der Möglichkeit, Einkäufe und Amtsgänge zu verbinden, finden die Neurieder dann, bis auf die Bauverwaltung, wieder alle Abteilungen am selben Ort - inklusive Kita-Verwaltung, Ordnungsamt und Friedhofsverwaltung, die zuletzt aus Platzgründen ausgelagert waren. Die Büros liegen, per Aufzug zugänglich, barrierefrei auf einer Ebene im ersten Stock. Auch die Mitarbeiter dürften sich vom verwinkelten Charme des alten Rathauses mit gemischten Gefühlen verabschieden. Zur besonderen Atmosphäre der Büros im Dach gehörten manchmal klamme Räume im Winter und stickige im Sommer, berichtet Rathaus-Sprecherin Inke Franzen. Das neue Quartier liegt zwar knapp 700 Meter Luftlinie entfernt vom alten Rathaus. Es ist aber gut zu erreichen per Pkw und mit den Buslinien 261 und 269. Damit die Zeit zum Ein- und Auspacken reicht, bleibt die Verwaltung am Freitag, 22. Februar, und am Montag, 25. Februar, für den Publikumsverkehr geschlossen. Nötig wird die Verlagerung, da das Bauamt im April 2019 aus seinen fast 20 Jahre alten Containern hinter dem historischen Rathaus an der Planegger Straße ausziehen muss. Das langjährige Provisorium weicht zunächst dem Bauplatz für den Abriss und Neubau des Grundschultrakts, der aus Statikgründen nicht mehr weiter betrieben werden darf. Die Bauverwaltung zieht wenige Meter weiter ins dann freie alte Rathaus und kann von dort aus die Arbeiten an der Schule aus nächster Nähe beaufsichtigen - wohl kein Nachteil bei einem straffen Zeitplan, der vorsieht, den Schulneubau bis September 2020 abzuschließen.

Auch das nächste Neurieder Großprojekt, den Bau von Wohn- und Geschäftshäusern und schließlich den eines neuen Rathauses, können die Baufachleute von ihren Bürofenstern aus verfolgen. Wie Sprecherin Franzen erklärt, ist die Verlagerung auf fünf Jahre angelegt und kann verlängert werden, ohne dass aber ein erneutes Dauerprovisorium daraus werden soll. Spätestens nach sechs Jahren, also bis Mitte 2025, sollte das neue Rathaus bezugsfertig sein, auch wenn die Statikprobleme im Grundschulbau den Zeitplan durcheinander gebracht haben. Auf ihr altes, denkmalgeschütztes Rathaus müssen die Neurieder auch in Zukunft nicht verzichten, für kulturelle, soziale oder Wohnzwecke wird sich das im Jahr 1913 als Schulhaus errichtete Gebäude sicher nutzen lassen.

© SZ vom 08.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: