Schwere Kopfverletzungen hat sich eine 26-jährige Münchnerin in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach einem Sturz auf die Gleise der U-Bahn zugezogen. Die Frau, die laut Polizei unter starkem Drogeneinfluss stand, war gegen 3 Uhr im U-Bahnhof Machtlfingerstraße umhergewankt und schließlich auf die Gleise gestürzt.
Eine Fremdeinwirkung konnten die Beamten ausschließen, nachdem sie die Videoaufnahmen gesichtet hatten. Der Frau gelang es noch, in den Rettungsschacht unterhalb des Bahnsteigs zu kriechen. Dort lag sie dann fast zwei Stunden lang.
Denn erst gegen 4.50 Uhr fuhr planmäßig die erste U-Bahn des Tages in den Bahnhof ein. Laut Polizei konnte die 26-Jährige ihren Fuß, der noch auf den Gleisen lag, gerade noch rechtzeitig wegziehen - andernfalls hätte die U-Bahn den Fuß überrollt.
Dass die Frau durch den einfahrenden Zug verletzt wurde, konnten die Beamten nach ersten Erkenntnissen ausschließen. Rettungskräfte bargen sie aus dem Gleisbett und brachten sie in eine Klinik. Dort befindet sie sich laut Polizei derzeit im Koma. Der U-Bahn-Fahrer erlitt einen Schock und kam ebenfalls in ein Krankenhaus.
Der Verband "Aktion Münchner Fahrgäste" forderte am Sonntag erneut, in allen U- und S-Bahnhöfen eine sogenannte "Gleisbettüberwachung" einzurichten. Die Technik verhindert das Einfahren eines Zuges in einen Bahnhof, wenn dort eine Person auf den Gleisen liegt.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testet derzeit an zwei U-Bahnhöfen mehrere Systeme zur Gleisbettüberwachung. Ob diese am Ende eingeführt werden, ist - vor allem wegen der Kosten - offen. Bei der S-Bahn gibt es derzeit keine Überlegungen, eine solche Überwachungstechnik einzuführen oder auch nur zu testen.