Tierische Gärtner:Mäh-Arbeiten

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Gärtner bei der Arbeit: Derzeit grasen Schafe, Ziegen und ein Ochse in einer Aubinger Siedlung. (Foto: Gewofag)

Eine Schafherde grast in einer Gewofag-Siedlung in Aubing

Wer in München in einer großen Wohnanlage lebt, wird regelmäßig vom lauten Dröhnen der Rasenmäher geweckt. Natürlich müssen die Wiesen der Anlagen hin und wieder gemäht werden - aber warum nicht einmal auf natürliche Weise? Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag lässt nun in Aubing die Gärtnerarbeit von einer Schafherde, Ziegen und einem Ochsen erledigen. Die Außenanlagen ihrer Siedlung an der Alto-, Gilchinger und Wildenrother Straße grasen nun die Tiere von Bernhard Fischer ab. Der Schäfer aus dem Bayerischen Wald zieht mit seiner Herde seit fast zwei Jahrzehnten jedes Frühjahr vom Bayerischen Wald nach München, um vor allem die Wiesen und Böschungen entlang der Autobahn A 99 zu pflegen.

"In der Siedlung Aubing kommt uns die Lage am Stadtrand zugute", sagt Gewofag-Sprecher Klaus-Michael Dengler. "Unser Grundstück befindet sich direkt an der Schäfer-Runde, ideal für eine Stippvisite." Der Einsatz der Herde sei nicht nur umweltfreundlicher als das Mähen mit schweren Geräten, in dem unebenen Gelände der Siedlung sei das auch wirtschaftlicher. Für einige Bewohner der Siedlung sei der Anblick der Herde "noch ungewohnt, aber die bisherigen Erfahrungen der Gewofag mit dieser Mähmethode sind rundum positiv", so Dengler. Schäfer Fischer freut sich, dass die Stadtkinder mitten in der Wohnanlage "die gutmütigen Tiere aus der Nähe erleben können". Das sei ein schöner Nebeneffekt. Auch wenn der Arbeitstag derzeit oft bis Mitternacht dauere, mache er seinen Job als Schäfer gerne.

Die Siedlung mit mehr als 400 Wohnungen in Aubing wird saniert. Dabei werden nicht nur Fenster, Flachdächer und Aufzüge erneuert, sondern auch die Hauseingänge und Außenanlagen neugestaltet. Dafür werden nun eben auch die bis zu 900 Tiere von Schäfer Fischer eingesetzt. Bewohner anderer Gewofag-Wohnanlagen haben wohl nicht das Vergnügen, eine Herde vor dem Fenster zu sehen. Sie liegen nicht auf der Schäferroute.

© SZ vom 08.08.2019 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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