Thema des Tages:Sehnsuchtsort Sinai

(Foto: Privat)

Israelische Hippies auf dem Sinai? Feuchtfröhliche Feiern am Golf von Akaba? Wenn er vom Thema seiner Dissertation erzähle, ernte er unter Nahost-Historikern zuweilen hochgezogene Augenbrauen, sagt Dominik Peters. Die Episode sei aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt worden. Im Sechs-Tage-Krieg 1967 hatte Israel die Halbinsel von Ägypten erobert und 1982 zurückgegeben. In der Zwischenzeit aber sei der Sinai zu einem Sehnsuchtsort für linke und säkulare Israelis geworden, sagt Peters. "Bei Israel denken wir heute sofort an Kippot und radikale Siedler." Dem Bild habe er eine andere Kulturgeschichte entgegensetzen wollen. So etwas wie einen Forschungsstand dazu gab es zuvor nicht. "Es war eine Reise ins Abenteuer", sagt Peters. Geforscht hat er unter anderem in den Unterlagen israelischer Privatleute sowie in Archiven der Kibbuz-Bewegung. Er sah Dokumente ein, für die sich nie jemand interessiert hatte. Zwei Jahre Arbeit stecken in dem Projekt. Ende Juli muss er die Dissertation noch verteidigen.

© SZ vom 05.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: