Thema des Tages:Madrid

Nobles Ambiente

Von Thomas Urban

Wer aus Sevilla, der Hauptstadt Andalusiens, oder aus der katalanischen Metropole Barcelona mit dem Superexpress AVE in Atocha eintrifft, landet direkt bei den Publikumsmagneten: Gegenüber lädt eine große Sammlung moderner Kunst in das Königin-Sofía-Museum ein, nur ein paar Schritte sind es zum Prado, dazwischen liegt der Botanische Garten, dahinter der Retiro-Park, die grüne Lunge der Stadt. Dieses noble Ambiente hat auf das Viertel nördlich des Bahnhofs abgefärbt: Teure Bars und Boutiquen, renovierte Fassaden, Wohnungen für die wohlhabenderen Madrilenen. Südlich des Kopfbahnhofs, wo man die ein- und ausfahrenden Züge hört, gibt es dagegen noch die klassischen Tante-Emma-Läden und kleinen Straßencafés, an manchen Ecken bröckeln Putz und Ziegeln. Der Bahnhof selbst wurde vor zwei Jahrzehnten zu einer Einkaufsmall umgestaltet und weist dabei eine besondere Attraktion auf: Die alte Haupthalle hat sich in ein Palmenhaus verwandelt, eine Oase der Ruhe mitten in Madrids wichtigstem Verkehrsknotenpunkt. Thomas Urban

© SZ vom 16.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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