Thema des Tages:Kino für den Nachwuchs

Was Josef Reible, 60, an seiner Tätigkeit im Nachbarschaftstreff mag? "Man erhält Einblick in die Denkweise der anderen Viertelbewohner", sagt er. Im Fall von Reible sind das vor allem die vier bis zwölf Jahre alten Besucher des Kinderkinos, das er einmal im Monat in den Räumen an der Pertisaustraße in Berg am Laim organisiert. Mitzuerleben, wie bis zu 30 Kinder gebannt den Geschichten von Pipi Langstrumpf oder der Hexe Lilli folgen, bringt ihm viel Freude. All die "Aaahhs", "Ooohhs" - und, wenn zwei sich küssen - auch manchmal "Iiihhhs". Verstehen die Kleinen etwas nicht, erklärt Reible es ihnen am Ende, auch zwischendrin wird schon mal diskutiert. Es sei spannend zu beobachten, an welcher Stelle die Kleinen lachen. "Filme, die Erwachsene gut finden, fallen da oft durch", sagt Reible, der im Nachbarschaftstreff außerdem für kleine Reparaturen zuständig ist. Apropos Erwachsene: Reible setzt sich nicht nur bei den Kindern für Verständigung ein, sondern auch bei ihren Eltern. Die unterschiedlichen Nationalitäten - Afghanen, Portugiesen oder Somalier etwa - begegneten sich nämlich nicht automatisch freundschaftlich. Diese Berührungsängste wolle man abbauen. Und wie sich kürzlich beim Herbstfest gezeigt hat, gelingt Integration am besten über Begegnung.

© SZ vom 29.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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