Thema des Tages:"Frauen brauchen auch mal Zeit für sich selbst"

(Foto: Florian Peljak)

Wenn Rascha Toumah im Nachbarschaftstreff Ramersdorf zur Frauengruppe lädt, bleiben die Kinder zu Hause. Immer. "Frauen brauchen auch mal Zeit für sich selbst", sagt die 33-Jährige. "Ein, zwei Stunden, die nur ihnen gehören." Das gelte insbesondere für solche, die nicht aus München stammten. Die vierfache Mutter, die vor 16 Jahren aus Syrien nach München gekommen ist, weiß, wovon sie redet. Eine Oma, die sie bei der Kinderbetreuung entlasten könnte, hat sie in München nicht. Auch keine Tante, die sich dazu bereit erklären würde. Oder eine Schwester. Gemeinsam mit zehn bis zwölf Müttern aus Syrien, Irak, Algerien, Afghanistan oder Algerien freut sie sich deshalb umso mehr auf jeden zweiten Freitag im Monat. Kochen, bowlen oder ins Kino gehen - Gruppenleiterin Toumah lässt sich immer etwas anderes einfallen. Demnächst wollen die Frauen Plätzchen backen, auch ein Wochenendausflug wäre einmal denkbar, nach Nürnberg oder ins Allgäu vielleicht. "Die Frauen haben viele Wünsche", sagt Toumah. Und die Syrerin tut ihr Möglichstes, sie ihnen nicht nur zu erfüllen, sondern den Frauen auch jenes Gefühl von Gemeinschaft und Zusammenhalt zu vermitteln, das sich in den Heimatländern vieler ganz automatisch ergibt, wenn man Tür an Tür lebt. In München ist das nicht immer selbstverständlich. Texte: Franziska Gerlach/Fotos: Florian Peljak (4)/oh

© SZ vom 29.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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