Thema des Tages:Belohnung für Engagierte

(Foto: Robert Haas)

"Mein Penthouse auf der Leopoldstraße", sagt Johanna Hintermeier über ihre WG. Seit einem Jahr wohnt die Frankfurterin, die im dritten Semester vergleichende Literatur- und Politikwissenschaften studiert, in einer Sechser-WG vom Ordinariat der katholischen Hochschulgemeinde. 250 Euro für 22 Quadratmeter bezahlt sie monatlich. Um dort einziehen zu dürfen, muss man sich bewerben, soziales Engagement und Bedürftigkeit nachweisen - und Glück haben. Die 19-Jährige hat Jugendarbeit gemacht, war für ein freiwilliges soziales Jahr in Brasilien und ist Mitglied in der Hochschulgruppe von Amnesty International. Ihre Belohnung: eine familiäre, günstige WG im Herzen von Schwabing. Ihre Mitbewohner sind sehr unterschiedlich, sie studieren Medizin, Jura, Lehramt. "Aber wir teilen eine Gemüsebox, verbringen faule Sonntage auf dem Sofa und die meisten fühlen sich auch verantwortlich für die vielen Veranstaltungen im Haus." Bei sechs Leuten sei es immer so, dass sich ein oder zwei Bewohner etwas raushalten. Das könne man aber auch positiv sehen. "In Ruhe Zeitung lesen oder zusammen laute Partys feiern - hier geht beides", sagt sie. So schnell hat sie sich bislang nirgends eingelebt: "Wenn ich aus der Haustür gehe und das Siegestor sehe, dann geht mir das Herz auf."

© SZ vom 17.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: