Theater:Melancholie zum Schluss

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Alle wollen nur Liebe und Anerkennung, aber so richtig klappt das bei Tschechow nie. Auch Arkadina (Sophie von Kessel) und Trigorin (Michele Cuciuffo) finden nicht recht zueinander. (Foto: Federico Pedrotti)

Ob Sophie von Kessel im Sommer das Residenztheater Richtung Wien verlässt, ist noch nicht klar. Jetzt ist sie erst einmal in Tschechows "Die Möwe" zu sehen - ihrer letzten großen Rolle unter der Intendanz von Martin Kušej

Von Christiane Lutz

Wollstrumpfhosen, vier, fünf Röcke unter dem fliederfarbenen Kleid, ein Po-Polster, ein Spitzenkragen, darüber ein Mantel, Schnürstiefeletten und natürlich eine Korsage, die die Luft zum Atmen auf ein bedenkliches Maß zusammenschiebt. Das ist nicht etwa eine Beschreibung einer neuen Jane-Austen-Verfilmung, sondern das neue Kostüm, in dem Sophie von Kessel jetzt am Residenztheater spielt. Sie trägt es in ihrer Rolle als Arkadina in Tschechows "Die Möwe". "Gestern auf der Probe war ich die ganze Zeit mit dem Kostüm beschäftigt", sagt die Schauspielerin, "man ist total unfrei in den Bewegungen und die Suppe läuft, wegen all der Schichten." Schwierig, sich auf die Psychologie der Figur zu konzentrieren, wenn man achtgeben muss, genug Luft zu kriegen. Ihr Ziel: Sich so zu bewegen wie eine Frau, die wirklich jeden Tag so etwas anhat.

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