Theater:Blick in die Ferne

"De-Apart-Hate": Die Tänzerin Mamela Nyama thematisiert in ihrer Performance die soziale Ungleichheit in Südafrika. (Foto: N/A)

Das "Spielart"-Festival zeigt Produktionen aus Asien und Afrika.

Als kulturelle Einrichtung vermag es das Theater, gesellschaftskritische Fragen aufzuwerfen, politische Entwicklungen zu hinterfragen oder aktuelle Geschehnisse zu spiegeln. Vor allem bei der Themenauswahl aber bleibt da ein eurozentristischer Blickwinkel auf den deutschen Bühnen nicht aus, sind es doch unsere Stoffe, unsere Sichtweisen, die verhandelt werden.

Beim "Spielart"-Festival, das alle zwei Jahre in München stattfindet, steht dagegen das internationale Theater im Vordergrund und mit ihm Themen, die hierzulande seltener aufgegriffen werden. "Am Anfang stand der Wunsch, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen", heißt es in der Ankündigung des Kuratorenduos Sophie Becker und Tilmann Broszat. Dabei stünden in diesem Jahr vor allem zwei Regionen im Fokus des Festivals: Süd- und Ostasien sowie Südafrika. "Hier ein riesiger Kontinent, mit höchst diverser Geschichte - dort eine Region, die während der Apartheid als Inbegriff für Unrecht stand", erläutern die Veranstalter weiter. An insgesamt 16 Spielorten, darunter der Gasteig, das Münchner Stadtmuseum oder auch das Olympia-Einkaufszentrum, zeigen die Künstlergruppen ihre Auseinandersetzungen mit politischen und historischen Fragestellungen.

Hansol Yoon etwa thematisiert mit seinem Stück den Koreakrieg, Ho Tzu Nyen hinterfragt die Gründung Singapurs und Sethembile Msezane beschäftigt sich mit der "Freedom Charter", einem wichtigen Dokument der Anti-Apartheids-Bewegung. Das Theaterprogramm wird von zahlreichen Lesungen und Gesprächsrunden begleitet.

Spielart-Festival, Fr., 27. Okt., bis Sa., 11. Nov., diverse Orte, Infos unter unter www.spielart.org

© SZ Extra vom 26.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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