Szene München:Einsam hinterm Tresen

Trendsetter und Sexobjekt - solche Mythen ranken sich um Barkeeper. Ein Text aus den USA räumt mit diesen Klischees auf und erklärt, womit die Männer hinter dem Tresen tatsächlich zu kämpfen haben.

Von Philipp Crone

Barkeeper eignen sich wunderbar für Klischees. Sie gelten zum Beispiel als Modetrendsetter, als coole und vor allem harte Hunde, die sich jede Nacht um die Ohren hauen. Offenbar ist das Bild aber verzerrt, sonst hätte der Münchner Barkeeper John Hofmann nicht auf einen aktuellen Text aufmerksam gemacht, den man lesen sollte, bevor man sich für den Beruf entscheidet.

Elf Dinge aus dem Leben eines Barkeepers, die oft nicht verstanden werden, nennt sich der Bericht auf der US-Lifestyleseite thrillist.com und versucht, den Beruf zu er- und nicht zu verklären. Zum Beispiel die Arbeitszeiten. Bis zu zwölf Stunden stünden viele hinter dem Tresen. Außerdem: Barkeeping ist Multitasking. Einen Manhattan mischen kann jeder. Man muss aber als Profi drei gleichzeitig können, dazu eine Bierbestellung aufnehmen, eine Kreditkarte abrechnen und dazu immer freundlich lächeln. Und das stundenlang, während einem permanent Dutzende Menschen bei der Arbeit zusehen.

Und dann gibt es Punkt elf, der besagt: Die meisten Frauen wollen gar nicht mit dem Barkeeper schlafen. Was aber aus Sicht der Branche nicht an den nicht ausreichend tollen Thekentypen liegt, sondern daran, dass die Damen "nicht bis um 4.30 Uhr warten wollen", wenn der Bartender endlich alles aufgeräumt hat. Es ist schon wirklich ein harter Job.

© SZ vom 10.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: