Kostja Ullmann sitzt am Anfang des Films "Mein Blind Date mit dem Leben" auf einem Sofa, neben sich seine Schwester, und schaltet die Tischlampe ein. Aus. Ein. Aus. Die Kamera zeigt einmal aus ein paar Metern Entfernung, wie er da sitzt im Licht, alles scharf, vor allem der Gesichtsausdruck, der zwischen Verzweiflung, Unglaube und Schrecken wechselt. Und dann zeigt das Filmbild, wie der Mann auf dem Sofa die Lampe wahrnimmt: als gelben Brei im dunklen Nichts. So sieht Saliya Kahawatte die Welt, als sich bei ihm mit 15 bei beiden Augen die Netzhaut ablöst. Gelber Brei, wo vorher Hunderte Details waren. Ein Film nach einer wahren Geschichte, denn so sieht auch der richtige Saliya Kahawatte am Dienstagabend im Mathäser-Kino den Rummel um "Mein Blind Date mit dem Leben", die Verfilmung seiner irren Lebensgeschichte. Wie sich ein junger Mann, der gelben Brei statt einer Lampe sieht, in einem Luxushotel hocharbeitet, in dem Löffel exakt im Winkel von 15 Uhr und nicht 16 Uhr liegen müssen.
SZenario:"Ein bisschen unscharf"
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Scherze, Stolz und Schrecken: Dem Restaurantmanager Saliya Kahawatte merkt bei der Filmpremiere von "Blind Date mit dem Leben" über seine Geschichte niemand an, dass er fast nichts sieht
Von Philipp Crone, München
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