SZenario:"Anstrengend, aber ergreifend"

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Applaus, und nur kaum hörbare Buhs für die Inszenierung - von links: Goran Jurić, Svetlana Sozdateleva, Evgeny Nikitin und Kevin Conners. (Foto: Stephan Rumpf)

Von "ziemlicher Mist" bis "wunderbare Magie" - die Premiere der Prokofjew-Oper "Der feurige Engel" weckt Emotionen. Nur der Intendant muss einen halbe Stunde schwänzen und Pannenhilfe leisten.

Von Philipp Crone

Die Stimmung im Foyer der Münchner Staatsoper ist am Sonntagabend spürbar entspannter als bei anderen Premieren. Wo sonst oft schon konzentriert diskutiert wird über Dirigenten, Solisten oder die Inszenierungen, die Münchens Opern-Kenner bereits woanders gesehen haben, herrscht vor der Premiere von "Der feurige Engel" unbeschwerte Vorfreude. Bettina Reitz, ehemals BR-Chefin und nun Leiterin der Hochschule für Fernsehen und Film, steigt aus dem ersten Stock herunter, wo vorab immer eine Einführung zur Oper gegeben wird, und sagt: "Das Stück ist sicher nicht ganz einfach, neu und ungewöhnlich." Neu ist es wirklich, in München war Prokofjews Engel noch nie zu sehen. Für den Theaterkritiker Bernd Sucher ist es "eine vergessene Oper". Und da niemand so recht weiß, was auf ihn zukommt, kann man sich dem abendlichen Vorgeplausche ganz zwanglos und ohne all zu großen Fachwissensdruck hingeben. Galerist Konrad Bernheimer etwa fühlt sich "herrlich unvorbelastet", Unternehmensberater Roland Berger freut sich "auf die Musik und den Dirigenten". Vladimir Jurowski ist Russe, Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra und gibt an diesem Abend sein Debüt als Operndirigent.

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