SZ-Serie "Familienbande" - Folge 6:Der holden Kunst verfallen

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Heinrich Braun ist erster Solokontrabassist beim BR-Symphonieorchester. Dass er seinen Nachwuchs auch für seine Leidenschaft begeistern kann, ist offensichtlich: Von sieben Kindern sind oder werden fünf Musik-Profis

Von Karl Forster

Die Hände hat Heinrich Braun seinen Kindern nicht vererbt. Was vielleicht daran liegt, dass sie erst im Laufe seines Lebens so besonders geworden sind, gerade die linke. Wenn Heinrich Braun, den Freunde und Kollegen "Heiner" nennen, über Musik spricht und dabei heftig gestikuliert, um seiner Begeisterung Nachdruck zu verleihen, sieht man, dass sich die Finger dieser linken Hand oft abspreizen, als müssten sie eine größere Distanz überwinden und einfangen. Vor allem der vierte und fünfte Finger - was ja auch stimmt beim Kontrabass. Wenn Braun also im Funkstüberl des Bayerischen Rundfunks an der Arnulfstraße über sich spricht, über seinen Beruf als Musiker und darüber, dass seine sieben Kinder allesamt ebenfalls dieser "holden Kunst" (so ein Schubert-Lied über die Musik) verfallen sind, dann lassen die Hände immer häufiger Messer und Gabel und somit auch die Rostbratwürste ruhen, um den Sätzen das nötige Gewicht zu geben. Zum Beispiel diesen: "Musik war für mich immer Bestandteil des Alltäglichen."

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