SZ-Flohmarkt:Keiner mag den Transrapid

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Wer hat all diese Science-Fiction-Romane gelesen? Der SZ-Flohmarkt bringt viele Rätsel und 4000 Euro für den Adventskalender mit sich.

Joachim Käppner

Es liegt im Wesen des Flohmarkts, dass die Dinge, die dort feilgeboten werden, einiges über den Besitzer verraten. So konnte es nicht ausbleiben, dass sich die Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung am Mittwoch interessierten Fragen stellen mussten: Wozu braucht ein Redakteur 38 Comanchen aus Plastik? Wer hat all diese Science-Fiction-Romane ("Alarm für Delta VII") gelesen und vor allem wann? Wer hat in große literarische Werke mit Bleistift geistvolle Anmerkungen gekritzelt wie "Der Autor meint nur eine Spiegelung des inneren Ichs"?

Fernweh-Bildbände gehörten zu den Flohmarkt-Rennern. (Foto: Foto: ales)

Manches ließ sich klären, manches wird für immer ein Geheimnis bleiben. Jedenfalls kamen am Mittwoch Hunderte SZ-Leser in die Vorhalle an der Sendlinger Straße 8, um den Redaktionsflohmarkt nach dem großen Ausmisten der Büros zu besuchen - und um Abschied zu nehmen. An diesem Wochenende wird die Redaktion nach Steinhausen umziehen, das Servicezentrum in der Schalterhalle an der Sendlinger Straße 8 bleibt noch einige Wochen; im kommenden Jahr wird es ganz nah, in der Fürstenfelder Straße, zu finden sein.

Trotz einer Flasche Freibier gibt es keinen Abnehmer

Unter den Besuchern war auch Münchens Wirtschaftsreferent Reinhard Wieczorek, der mit Interesse die Auslagen musterte, darunter Bücher wie "Hedgefonds verstehen" oder "Zukunftschance Finanzmarkt", welche die Fachredaktion offenbar für verzichtbar hielt. Diese Werke gingen eher schlecht. Schnell verkauft waren Bildbände von Fernwehzielen, Biographien und ein erstaunlich umfangreiches Set an Tipp-Kick-Spielen.

Der Bierhumpen mit dem Transrapid-Motiv aus den Beständen der Ressortleitung München hingegen wurde zwar viel kommentiert, trotz der mitgelieferten Flasche Freibier fand er aber keinen Abnehmer - bis ihn eine Redakteurin erstand, die zur sehr kleinen, verschworenen Minderheit der Magnetbahnfreunde im Hause zählte.

Am späten Nachmittag waren weit mehr als 4000 Euro zusammengekommen. Das Geld fließt ohne Abzüge an den SZ-Adventskalender, und zwar für das Projekt "Schülerlunch", das armen Münchner Schulkindern ein tägliches warmes Mittagessen finanziert. Die Redaktion jedenfalls dankt allen Lesern, die mit ihrem Kauf den Adventskalender und damit die Kinder unterstützt haben.

© SZ vom 30.10.2008/af - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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