Streik in Bayern:Das kalte Warten

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Ärger über Verspätungen, fehlende Informationen und die Kälte: Die Warnstreiks der Eisenbahner und im öffentlichen Nahverkehr haben in Bayern zu Behinderungen geführt.

Die Warnstreiks der Eisenbahner und im öffentlichen Nahverkehr haben am morgendlichen Berufsverkehr in Bayern zu erheblichen Behinderungen geführt. Wie die Gewerkschaften GDBA und Transnet mitteilten, kam es seit den frühen Morgenstunden bayernweit durch Warnstreiks zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr - in bayerischen Großstädten auch im Nahverkehr. Angaben der Deutschen Bahn zufolge war vor allem der Raum Nürnberg sowie der Bayerische Wald und die Oberpfalz von den Arbeitsniederlegungen betroffen.

Warten auf die S-Bahn: Pendler harren in Gerlinden aus. (Foto: Günther Reger)

Nicht nur bei der Deutschen Bahn wurde gestreikt - von 5 Uhr an sind auch gut 50 Beschäftigte mehrerer Privatbahnen in den Ausstand getreten. Betroffen waren die Arriva- Töchter Regentalbahn in Cham und Zwiesel sowie Alex in Kempten, die Veolia-Töchter Bayerische Regiobahn und Bayerische Oberlandbahn.

Auch in München gab es massive Behinderungen am Hauptbahnhof sowie Störungen im S-Bahn-Verkehr. Aufgrund von Streikmaßnahmen am Stellwerk München-Steinhausen konnten die Fahrzeuge nur eingeschränkt bereitgestellt werden, hieß es in einer Mitteilung der Deutschen Bahn. Auch das Stellwerk München-Allach war betroffen. Zwischen 6:15 Uhr und 8 Uhr fuhr zwischen Dachau und München-Laim keine S-Bahn. Um die Stammstrecke zu entlasten, starteten und endeten die S-Bahnen der Linien S 1 (Freising/Flughafen) und der S 6 (Tutzing) zeitweise am Münchner Hauptbahnhof. Bei den Verstärkerzügen für den Zehn-Minuten-Takt kam es zu Ausfällen. Die Platzkapazitäten waren teilweise eingeschränkt.

Auch der Fernverkehr zwischen der Landeshauptstadt und Nürnberg/Treuchtlingen war unterbrochen. Und so standen auch in der Frankenmetropole die Fahrgäste und Pendler. Besonders betroffen sei der Hauptbahnhof in Nürnberg gewesen. Er sei durch den Ausstand komplett blockiert worden, Regional- und Fernverkehr lägen lahm. Streikbedingt abgestellte Züge hätten zudem die Gleise blockiert, berichtete die Deutsche Bahn.

Im Allgäu wurden am am Morgen mehrere Stellwerke bestreikt, hieß es in einer Bahn-Mitteilung. Auf der Strecke zwischen Kempten-Kaufbeuren-Buchlohe sowie Memmingen-Buchloe fuhren die Züge nur eingeschränkt.

Streik auch im kommunalen Nahverkehr

Bestreikt wurden auch die Vogtlandbahn und die Regentalbahn im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz. Sie erbringen im Auftrag der Deutschen Bahn Zugleistungen rund um Zwiesel beziehungsweise Cham.

Gegenüber sueddeutsche.de beklagten Pendler am Münchner Ostbahnhof die unzureichende Informationen über Ausfälle. Einige Pendler mussten nach eigenen Angaben bis zu einer Stunde auf ihre Bahn warten und kämpften mit der Kälte auf dem Bahnsteig.

Die Warnstreikwelle im Zugverkehr mit jeweils zweistündigen Protesten soll sich bis in den späten Vormittag ziehen. Die Aktionen sind zunächst auf Dienstag beschränkt. Hintergrund sind festgefahrene Verhandlungen mit sechs großen Konkurrenten der Deutschen Bahn über einheitliche Tarifstandards für die Branche.

Gleichzeitig wird in einigen bayerischen Großstädten auch der kommunale Nahverkehr den ganzen Tag über bestreikt. Wie eine Sprecherin der DBB Tarifunion mitteilte, mussten Pendler seit 4 Uhr in München und Nürnberg im Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Verkehr mit Verzögerungen rechnen, seit 6.30 Uhr auch in Augsburg. Der Autoverkehr in der Münchner Innenstadt sei jedoch in der Folge nicht problematisch gestiegen, hieß es seitens der Polizei.

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