Stickstoffdioxid:Schlechte Luft

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Beunruhigende Stickstoffdioxid-Werte auf einigen Straßen in Pasing und Obermenzing

Von Johannes Korsche, Pasing/Obermenzing

Die Luft ist auch in Pasing und Obermenzing entlang einiger Straßen belasteter als es der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO₂) eigentlich erlaubt. NO₂ gilt als Auslöser für Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme. Im Luftreinhalteplan der Stadt München taucht der 21. Stadtbezirk allerdings nicht auf - mit Ausnahme der Verlängerung der U 5 nach Pasing und der Trambahnlinie 19 von Pasing zum S-Bahnhalt Freiham. Geht es nach einem einstimmig verabschiedeten Antrag der Sozialdemokraten im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzig soll sich das in Zukunft ändern. In der nächsten Fortschreibung des Luftreinhalteplans sollen demnach "geeignete Maßnahmen zur Verminderung vorgeschlagen und verwirklicht" werden.

Besonders schlecht, heißt es im Antrag der SPD, sei die Pasinger Luft entlang der Pippinger Straße, von der Einmündung zur Alten Allee bis zur Kirche Sankt Wolfgang. Auch an der Planegger Straße, ab Blumenauer Straße bis zum Pasinger Marienplatz, sei die Situation vergleichbar besorgniserregend. Erhöhte Schadstoffwerte in der Luft gebe es auch entlang der Offenbachstraße, von der Unterführung bis zur Nusselstraße. Auf insgesamt 1,6 Kilometern sei in diesen Bereichen eine Belastung von mehr als 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft ermittelt. Der Grenzwert für das Jahresmittel liegt bei 40 Mikrogramm. Insgesamt sei die Luftbelastung an acht Straßen im Stadtbezirk zu hoch, darunter auch die gesamte Verdistraße in Obermenzing und in deren Verlängerung die Amalienburgstraße. Außerhalb des Mittleren Rings "ist Pasing/Obermenzing der Bezirk, der am stärksten belastet ist", heißt es warnend im Antrag der SPD-Fraktion.

Damit weniger Autos durch Pasing fahren, erinnern die Stadtteilpolitiker an zwei alte BA-Vorschläge. So soll ein Autobahnschild für die Lindauer Autobahn, das an der Pasinger Straße in Gräfelfing steht, ergänzt werden. Dort soll auch die A 99 vermerkt werden. Auf diese "so wichtige Umfahrungsmöglichkeit" müsse hingewiesen werden. Da das Schild in Gräfelfing steht, hoffen die Pasinger Bürgervertreter auf Unterstützung aus dem zuständigen Gemeinderat dort.

Außerdem soll geklärt werden, was sich juristisch ändern würde, wäre die Achse Pippinger- und Planegger Straße bis zur Stadtgrenze als eine Gemeindestraße ausgewiesen, noch ist diese Trasse als Staatsstraße. Denn eine überörtliche Verbindung stellt dieser Straßenzug in den Augen der Lokalpolitiker längst nicht mehr dar, weshalb eine Umwidmung für sie möglich ist. Die juristische Klärung könne da, so der Konsens im Bezirksausschuss, ein erster Schritt sein.

© SZ vom 19.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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