Wohnungsbau:Streusiedlung wächst

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Tutzing lässt Verdichtung an der Gröschlstraße zu

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Der Siedlungsdruck nimmt im Süden Tutzings weiter zu. In der Streusiedlung an der Gröschlstraße - parallel zur Bernrieder Straße - sind zu den derzeit elf Anwesen zusätzliche Wohnhäuser geplant. Sie sollen in zweiter Reihe errichtet werden. Die Gemeinde will mit dem Bebauungsplan Nr. 92 "Gröschlstraße Südost" eine Verdichtung zwischen Tutzing und dem Ortsteil Unterzeismering zulassen. Der geplante Zuwachs ist freilich nicht ganz unproblematisch. Behörden und Anlieger haben "eine ganze Menge" Stellungnahmen vorgelegt, erklärte Stadtplaner Martin Büscher im Bau- und Ortsplanungsausschuss.

Weil das Plangebiet zwischen der Bahnlinie München-Mittenwald und der Bernrieder Straße liegt, warnt die Untere Immissionschutzbehörde des Landratsamtes vor "Lärmeinwirkungen aus zwei Richtungen". Daher soll "schallschutztechnisch eine günstige Gebäudeform" gewählt werden. Im Baugenehmigungsverfahren will die Gemeinde schalltechnischen Untersuchungen sehen - als Nachweis, dass die Forderungen eingehalten werden. Das Landratsamt äußerte Bedenken wegen der Entwässerung. Vor allem für vier Flurstücke müsse geklärt werden, wie Regenwasser beseitigt werde, weil es nicht einfach versickern kann. Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim warnt, es müsse mit Schichtwasser am Hang gerechnet werden. Ein Teil des Bereichs befinde sich "innerhalb eines wassersensiblen Planungsgebiets". Auch die Erschließung über die nur vier Meter breite Grölschlstraße ist nicht ganz einfach. Entweder müsse der nördliche Teil ausgebaut werden, fordert das Landratsamt, oder man brauche eine Einbahnregelung.

Diskutiert hat der Ausschuss Vorgaben zu Größe und Gestaltung. So soll es nur Einzelhäuser mit Satteldächer geben, bergseitig zweigeschossig mit 6,50 Meter Wandhöhe, talseitig dreigeschossig mit neun Meter Wandhöhe. Stefan Feldhütter (Freie Wähler) regte an, Firsthöhen festzusetzen, damit Bauherren "die Höhen nicht mit Laternengeschossen aushebeln". Lichtgräben, um Untergeschosse zu belichten, will man ebenso wenig zulassen wie Dachgauben. Für Grünen-Rätin Christine Nimbach hat die Siedlung einen eindeutigen Charakter, den sie auch bewahren soll - "eine klassische Gegend für Ein- und Zweifamilienhäuser". Der Bebauungsplan wird nach seiner Überarbeitung erneut öffentlich ausgelegt.

© SZ vom 31.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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