Wohnbau in Kailing:Neues Domizil für Senioren

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22 altengerechte Wohnungen sind schon bezogen. Die Bewohner kommen meistens aus der Umgebung

Von Blanche Mamer, Krailling

Bereits Anfang August sind die ersten Senioren in das neue Betreute Wohnen in Krailling, Margareten-/Ecke Elisenstraße eingezogen. Nun sind alle 22 altengerechte Wohnungen, die vom Verband Wohnen gebaut wurden, bezogen, die meisten von Einheimischen. Einige kommen indes von weiter her, beispielsweise aus Tutzing oder sogar aus Bonn, sie wollten in die Nähe ihrer Kinder oder Enkel ziehen . Bei der Einweihung am Donnerstag und der Segnung des Hauses durch Pfarrvikar Guy-Angelo Kangosa zeigten sich die meisten der alten Leute zufrieden mit ihrem neuen Domizil. "Wir müssen uns erst richtig kennenlernen", sagte eine der Seniorinnen. Nur einige, die aus dem eigenen Haus umgezogen seien, hätten noch Eingewöhnungsschwierigkeiten, sagte die Leiterin Karin Frost.

Die zentrale Lage mitten im Ort, gleich gegenüber der Margaretenkirche und in Laufnähe zu Geschäften und Arztpraxen, hob die Verbandsvorsitzende Anneliese Neppel in ihrer Begrüßung hervor. Auch die Betreuung durch den Verein "Betreutes Wohnen zu Hause", der sein Büro von Gräfelfing nach Krailling verlegt hat, sei optimal sichergestellt, so Neppel. Ihr Vorgängerin als Vorsitzende, die Kraillinger Ex-Bürgermeisterin Christine Borst, hatte die Planung des Betreuten Wohnens in ihrer Gemeinde vorangetrieben.

Gebaut wurde die Wohnanlage vom Architekturbüro "Zwischenräume", dem Sieger beim Plangutachten. Erfreulicherweise seien die veranschlagten Kosten von 6,74 Millionen Euro nur um knapp sechs Prozent überschritten worden, lobte Neppel. Die Kosten lagen demnach bei rund 7,1 Millionen Euro. Auch der Bauzeitplan konnte eingehalten werden. Neben den Verwaltungsräumen und 22 barrierefreien Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen ist ein großer heller Versammlungsraum im Erdgeschoss untergebracht worden, davor ein terrassenähnlicher Vorplatz, der zum Feiern genutzt werden kann. Ein senffarbener Anstrich an der Außenwand des Versammlungsraums setzt einen Akzent, erregt allerdings auch Anstoß bei etlichen Bürgern, die lieber das bayerische Gelb wie bei der Fassade der gegenüberliegenden Gaststätte "Alter Wirt" gesehen hätten. Zudem beiße sich die Farbe mit der Fassade des Hauses an der gegenüberliegenden Ecke.

Es sei dem Verband wichtig gewesen, langlebiges Material zu verbauen, das sich bei einem Abbruch einfach entsorgen oder recyceln lasse, so Neppel. Jede Wohnung verfügt über eine Loggia mit Holzgeländer. Zur Wärmeerzeugung wurde eine ökologische Grundwasserwärmepumpe eingebaut. Hier habe der Verband bewusst höhere Investitionskosten in Kauf genommen und gehe neben den positiven ökologischen Aspekten von relativ geringen Betriebs- und Instandhaltungskosten aus, so die Verbandsvorsitzende.

Laut Vizelandrat Georg Scheitz hat der Landkreis das Projekt mit einem zinsgünstigen Darlehen unterstützt. Auch die Regierung von Oberbayern war dabei und hat 2,2 Millionen Euro über das kommunale Wohnbauförderprogramm dazu finanziert.

Bei der anschließenden Besichtigung einzelner Wohnungen wurde indes erste Kritik laut. Vor allem die Bäder seien nicht optimal ausgestattet, hieß es. So fehlen zum Beispiel Haltegriffe in den Duschen oder Stützbügel an den Toiletten - Extras, die den Senioren das Leben erleichtern. Hinzu kommt, dass der nachträgliche Einbau nicht überall möglich ist, da einige der Zwischenwände aus Rigips sind. Jetzt soll jede Wohnung noch einmal überprüft werden.

© SZ vom 28.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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