Knapp vier Monate sind es noch bis zum Beginn des Schuljahrs 2017/18, doch schon jetzt haben einige Gautinger Eltern schlaflose Nächte. Grund: Sie haben trotz Anmeldung noch keine Zusage für einen Platz in der Mittagsbetreuung oder dem Hort. "Nach vier Versuchen, zum Herbst einen Platz in einer nachschulischen Betreuung zu finden, hat sich eine verzweifelte Mutter an mich gewandt", sagte FDP-Sprecherin Britta Hundesrügge im Hauptausschuss. Findet sich keine Unterbringungsmöglichkeit für das Schulkind, müsse die Frau ihren Job kündigen.
Die Mutter sei nicht die Einzige, die nicht wisse, wie es weitergeht. "Gibt es Überlegungen, mehr Plätze zu schaffen?", fragte Hundesrügge und wollte wissen, wie groß die Warteliste sei. Für Francesco Cataldo, Leiter des Geschäftsbereichs "Kinder, Jugend, Schulen und Soziales", ein unerfreuliches Thema. Denn trotz steter Bemühungen der Gemeinde um ausreichende Betreuungsplätze, "fehlen 68 Hortplätze". Allerdings sei diese Zahl noch nicht bereinigt, sagte er. Es gebe immer noch Eltern, die ihr Kind für mehr als eine Einrichtung vormerken. Die bereinigte Warteliste sei noch nicht ermittelt.
Bürgermeisterin Brigitte Kössinger sagte, man arbeite an Ideen. Die Gemeinde hinke dem Bedarf zwar hinterher, die Prognose vom Herbst 2016 sei aber erfüllt worden. Die Familien müssten auch private Möglichkeiten wie Tagesmutter oder Au-pair in Betracht ziehen. Laut Rathaussprecherin Ricarda Polz hat Gauting inklusive Stockdorf vier Kinderhorte mit insgesamt 182 Plätzen und fünf Mittagsbetreuungen (276 Plätze). Bis zu drei Viertel der Plätze sind laut Cataldo durch Vormerkungen aus dem laufenden Schuljahr belegt. Anmeldungen erfolgen übers Online-Portal "Little Bird". Das heiße aber nicht, dass es automatisch einen Platz gebe. Die Vergaberichtlinien werden in der am Dienstag beschlossenen Benutzungsordnung veröffentlicht. Kössinger will erneut mit der Josef-Dosch-Grundschule über die Einrichtung eines Ganztagszweigs sprechen.