Egal, wie der Bürgerentscheid am 21. März in Wörthsee ausgeht: Der Verein "Wohnen am Teilsrain" wird an den Plänen für den Bau von 60 Genossenschaftswohnungen festhalten "und alles dafür tun, dass sie gebaut werden", erklärt Vereinsvorstand Thomas Rößler in einer Pressemitteilung. Der Verein wolle Neutralität wahren. Allerdings: "Wir sind natürlich nicht glücklich darüber, dass der Gemeinderat unser Wohnprojekt an den Supermarkt gekoppelt hat. Aber wir geben keine Wahlempfehlung ab", so Vize-Vorstand Matthias Link. Das genossenschaftliche Projekt erfahre viel Zuspruch, darum möchte die Mehrheit des etwa 100 Mitglieder zählenden Vereins die Wörthseer darin bekräftigen, "nicht taktisch, sondern aus Überzeugung zu wählen".
Am 21. März stehen ein Rats- und ein Bürgerbegehren zur Wahl. Das Bündnis "Rettet den Kuckuckswald" will den Bau eines Nahversorgers an der Straße "Zum Kuckucksheim" verhindern, weil dafür Bäume gefällt werden müssen und der Supermarkt viel zu groß dimensioniert sei und zu viel Verkehr anziehe. Die Gemeinde und die Mehrheit des Gemeinderats wollen mit dem Vollsortimenter die künftigen Bewohner der 150 Wohnungen versorgen, die in dem Quartier entstehen. Sie sind der Meinung, dass ohne Supermarkt das Genossenschaftsprojekt keinen Sinn mache.
Einig seien sich wohl alle: "Am Teilsrain soll ein neues, lebendiges Quartier entstehen. Geprägt durch die Menschen, die dort wohnen werden", meint Anna von Hollander, Schatzmeisterin des Vereins. Bis Montag gingen im Rathaus etwa 1400 Briefwahlunterlagen ein, sagt Bürgermeisterin Christel Muggenthal. "Das Quorum haben wir schon erreicht." Rund 4100 Wörthseer sind stimmberechtigt.