Wörthsee:Stege abgelehnt

Drei Anwohner wollten Anlagen erweitern oder bauen

240 Stege am Wörthseeufer zwischen Walchstadt und Steinebach sind genug - das findet jedenfalls der Wörthseer Gemeinderat. Deswegen hatte er im vergangenen Jahr beschlossen, einen Bebauungsplan "Stege am Wörthseeufer" aufzustellen. Bis er fertig ist und in Kraft treten kann, gilt eine Veränderungssperre für das Gebiet.

Wenig Verständnis gab es deswegen in der Bauausschusssitzung für gleich drei Anträge von Anwohnern, die einen Neubau beziehungsweise zwei Erweiterungen von Steganlagen beantragt hatten. Einstimmig wurden die Anträge abgelehnt. Das Ratsgremium war sich einig, wie abgemacht, in Zukunft nur mehr alle Bestandsstege im Bebauungsplan zu erfassen, "aber keinen Neubau und keine Erweiterungen zu gestatten", wie es in der Sitzungsvorlage hieß. "Wir haben genug Stege", betonte Bürgermeisterin Christel Muggenthal.

Seit 2014 versucht die Gemeinde den Wildwuchs an Stegen am Wörthsee zu bändigen, und seitdem wurde die Veränderungssperre auch immer wieder verlängert. Angesichts der unlösbar erscheinenden Schwierigkeit, die Stege mit amtlicher Genehmigung von Schwarzbauten oder Stegen mit den unterschiedlichsten anderen Legitimationen zu unterscheiden, haben sich die Gemeinderäte für eine pragmatische Lösung entschieden. Nach einem Drohnenflug war der Bestand im vergangenen Jahr fotografisch dokumentiert und dann von Planer Serge Schimpfler in seinem Bebauungsplanentwurf aufgenommen worden. Mehr sollen es nicht mehr werden. Der Bebauungssplan ist kurz vor der Auslegung. Sobald es soweit ist, können die Bürger ihre Einwände vorbringen, die dann bearbeitet und gegebenenfalls in der zweiten Auslegung berücksichtigt werden müssen. Wenn der Bebauungsplan alle Hürden genommen hat, wird Wörthsee die erste Seegemeinde im Landkreis Starnberg sein, die einen Bebauungsplan nur für Stege aufgestellt hat.

© SZ vom 23.10.2019 / pat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: