Wörthsee:Piechotta macht das Rennen

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Der Herrschinger Fischhändler ist neuer Kioskpächter in Wörthsee

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Ein Kiosk am Wörthsee ist ein lohnendes Geschäft. Er bedeutet viel Arbeit im Sommer, aber auch viele Badegäste, die Hunger und Durst haben. Darum gibt es zahlreiche Bewerber für den Kiosk an der Maistraße. Das Rennen hat nun Markus Thomas Piechotta gemacht, der "Mato's Fischladen" in Herrsching betreibt. Für Bürgermeisterin Christel Muggenthal eine gute Interims-Lösung, weil sie die Gemeinde nichts kostet. Peter Hopmann, Mitglied im örtlichen Tourismusbeirat, kritisiert dagegen zum einen, dass die Entscheidung in nicht öffentlicher Sitzung gefallen sei - "das wird zur Gewohnheit" - , zum anderen, dass sich die Mehrheit des Gemeinderats für die "einfachste Lösung" ausgesprochen und den Bewerbern aus dem Ort eine Absage erteilt habe.

Eine schnelle Entscheidung war nötig, weil die alten Pächter gekündigt hatten und der Kiosk im jetzigen Zustand nicht mehr weiterbetrieben werden kann. Die Küche muss erneuert werden, und auch die sanitären Anlagen sind alles andere als einladend. Bis sich die Gemeinde im Klaren darüber ist, was sie als Eigentümerin mit dem Gelände und dem Kiosk machen will und wie viel Geld sie auszugeben bereit ist, musste für diesen Sommer eine Übergangslösung her. Die Gemeinde hatte als erstes beim neuen Pächter des "Augustiner", Max Hippius, angefragt. Er hatte sich auch bereit erklärt und wollte in den alten Kiosk einfach ein Küchenmodul einschieben. Wie Bürgermeisterin Muggenthal am Mittwoch zur SZ sagte, habe er allerdings sein Angebot zurückgezogen, als er hörte, dass es andere Bewerber aus dem Ort gebe.

Die Entscheidung hinter verschlossenen Türen begründet sie damit, dass die Gemeinderäte noch persönliche Fragen an die drei Interessenten hatten. Piechotta werde einen Verkaufswagen aufstellen, in dem er nicht nur Fisch anbiete. Er werde den alten Kiosk ausräumen, den Platz pflegen und die Toiletten sauber halten. "Der Vertrag endet Ende des Jahres", sagt Muggenthal. Wenn dann die große Ausschreibung kommt - auch die Pächter des Kiosks Rossschwemme hören im November auf - könnten die Interessenten ihre Konzepte öffentlich im Gemeinderat vorstellen, verspricht Muggenthal - bevor die Entscheidung über die Vergabe wieder ohne Zuhörer fällt. Mindestens 15 Bewerbungen lägen bereits vor.

© SZ vom 31.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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