Wörthsee:Parkplätze Mangelware

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Im Wörthseer Ortsteil Walchstadt wird das Parken wesentlich erschwert. So wird an der gesamten Alten Hauptstraße/Bacherner Straße, von Ortsschild bis Ortsschild, beidseitig ein eingeschränktes Halteverbot erlassen. Von der Bacherner Straße bis zur Abzweigung Vordere/Hintere Seestraße wird an den absoluten Halteverboten der Zusatz "Rettungsweg" angebracht, und an der Hinteren Seestraße auf einer Länge von 300 Metern beidseitig ein absolutes Halteverbot mit dem Zusatz "auch auf den Seitenstreifen und Rettungsweg" angeordnet. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen.

Beim Halteverbot an der Ortsdurchfahrt kommt man den Landwirten mit ihren großen Maschinen entgegen. Seit heuer läuft der Versuch mit dem eingeschränkten Verbot vom 1. April bis 15. Oktober und von sieben bis 19 Uhr. Nun wird die Anordnung erweitert bis zum 15. November und bis 21 Uhr. Die Landwirte hatten mit der Klimaverschiebung argumentiert und damit, dass die meisten Arbeiten nachmittags und abends stattfänden. Das Tempo-30-Gebot im Ort werde größtenteils eingehalten, berichtete die Geschäftsleitende Beamtin Christa Heintel. Geschwindigkeitsmessungen jeweils im August haben ergeben, dass 2017 dort im Durchschnitt 35 bis 37 Kilometer pro Stunde gefahren wurden, 2018 waren es 38 bis 40. Einwendungen gegen das eingeschränkte Halteverbot kamen von Anliegern der Bacherner Straße. Der Gemeinderat siedelt aber die Bedürfnisse der Landwirte höher an als die Privatinteressen.

Wie es im Sommer an der Hinteren Seestraße, eine Anlieger-Sackgasse, zugeht, hatte ein Anwohner in der November-Sitzung anschaulich geschildert. Beim Unfall eines Nachbarn sei die Wasserwacht über den See herüber schneller da gewesen als der Rettungsdienst, der wegen der zugeparkten Straße nicht durchkam. Die Anwohner selbst müssten über den Acker fahren, um durchzukommen. "Ein unhaltbarer Zustand", sagte Bürgermeisterin Christel Muggenthal. Dort dürfen nun überhaupt keine Autos mehr abgestellt werden. Es gilt ein absolutes Halteverbot mit dem Zusatz Rettungsweg. "Das ist keine Willkür, sondern notwendig", sagte Heintel. Wer trotzdem dort parkt, muss mit einem Strafzettel über 75 Euro rechnen oder kann sogar abgeschleppt werden. Franz Polz (CSU-Fraktion) ist optimistisch. "Ein Schild Rettungsweg hat Signalwirkung", sagte er. Das sehe man an der Vorderen Seestraße bis zum Badeplatz Rossschwemme. Seit dort die Zusatzbeschilderung angebracht ist, "parkt dort keiner mehr".

© SZ vom 14.12.2018 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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