Wörthsee:Im Gikombe fließt das Wasser

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Zu Hause in Wörthsee hat Heinz Peter Brockhaus das Projekt "Wasser für Gikombe" geplant. (Foto: Nila Thiel)

Ehepaar macht Hilfsprojekt in Ruanda möglich

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Gikombe hat Wasser. Eigenes, frisches Quellwasser. Jetzt müssen die Kinder der knapp 2900 Einwohner zählenden Gemeinde im Osten Ruandas nicht länger um sechs Uhr früh aufstehen, um vor Schulbeginn in großen gelben Kanistern Trinkwasser aus dem zweieinhalb Kilometer entfernten Nachbardorf herbeizuschaffen. Im August konnte die neue Wasserversorgung eingeweiht werden. Zu verdanken ist sie nicht nur der tatkräftigen Hilfe der Einheimischen, sondern auch einem Ehepaar aus Wörthsee: Heinz Peter Brockhaus und seiner Frau Sieglinde. Am 20. Dezember gibt es im Dorfladen Wörthsee eine Informationsveranstaltung über das Entwicklungshilfeprojekt.

Aus vier je 25 000 Liter fassenden Wassertanks können die Bewohner Gikombes nun ihr Trinkwasser zapfen. Außerdem wurden zwei Waschplätze errichtet. Damit das Projekt realisiert werden konnte, hat Peter Brockhaus nicht nur viele Spenden gesammelt. Der studierte Betriebswirtschaftler und Maschinenbauer hat das Ganze auch zu Hause geplant und berechnet. Zusammen mit den Einheimischen Stefan Ngabonzizar und Laurien Iyakaremye hat er mit Behörden und Politikern verhandelt und die Deutsche Botschafts dazu gebracht, das Mikro-Projekt mit 13 240 Euro zu unterstützen. Die Gesamtkosten lagen bei etwa 23 000 Euro. Mit der Auflage, dass die Arbeiten innerhalb von neun Monaten abgeschlossen sein müssen. Kein Problem für die engagierten Mitstreiter aus Deutschland und Ruanda.

Jetzt fließt das Wasser aus mehreren Felsquellen durch eine 2500 Meter lange Rohrleitung nach Gikombe. Bei der Einweihung waren nicht nur die Brockhausers dabei, sondern auch Vertreter der Deutschen Botschaft und der Mayor des Bezirks Kayonza.

Im Dorfladen werden kurze Filme von Berthold Schweiz und Dias gezeigt. Mit dabei sind Heinz Peter und Sieglinde Brockhaus und Stefan Ngabonzizar. Der Wörthseer und der Gikomber hatten sich 2017 auf dem Flughafen Amsterdam kennengelernt und waren ins Gespräch gekommen.

Die ehrenamtliche deutsch-ruandische Projektgruppe "Wasser für Gikombe" hat schon das nächste Projekt ins Auge gefasst. Damit die Straße in Gikombe zur Regenzeit nicht immer zerstört wird, soll eine Brücke gebaut werden, unter der die Wasser-, Geröll- und Schlammmassen durchgeleitet werden können. Geschätzte Kosten: 30 000 Euro.

© SZ vom 04.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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