Wörthsee:Der Interessierte

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Auf Ratschläge für die Kommunalpolitik verzichtet Ingo Muggenthal, er genießt viel lieber die inzwischen knapp gewordene Zeit mit seiner Frau. (Foto: privat)

Ingo Muggenthal ist immer im Hintergrund präsent, wenn seine Frau Christel die Gemeinderatssitzung leitet

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Unauffällig, aber präsent. So zeigt sich Ingo Muggenthal an der Seite seiner Frau Christel, seit sie Bürgermeisterin von Wörthsee ist. Er besucht jede Gemeinderatssitzung, hält sich aber "bewusst im Hintergrund", wie er sagt.

Bald wird Ingo Muggenthal 62 Jahre. Er hat Sportwissenschaften studiert und ist Schulleiter des privaten Isar-Sport-Gymnasiums in München, wo er schon seit 1980 als Lehrer arbeitet. Dort ist Sport Abiturfach. 1982 hat Ingo Muggenthal seine Christel geheiratet, drei Söhne und eine Tochter wurden geboren, der älteste ist 33, die Tochter 25. Musik war immer ein wichtiger Teil des Familienlebens. Der Musikgeschmack der Eltern hat ganz offensichtlich auf die Söhne abgefärbt. "Ich glaube, die haben die Beatles schon mit der Muttermilch aufgesogen", sagt der Vater. Schließlich haben Torben, Andi und Matze die Band Three & One gegründet, die mit Songs der Liverpooler Pilzköpfe schnell begeisterte Fans in und um Wörthsee fand. Wenn sie spielen, hält es auch Ingo Muggenthal nicht mehr auf dem Stuhl und er stürmt die Tanzfläche. "Na ja, wenn Sie das tanzen nennen wollen", meint er augenzwinkernd.

Seit Mai 2014 ist Ingo Muggenthal nun der Mann der Wörthseer SPD-Bürgermeisterin. Natürlich wird daheim über kommunale Themen gesprochen, aber Ratschläge gibt er seiner Frau nicht, "da weiß sie einfach viel zu gut Bescheid". Auch wenn ihn Umweltpolitik nach wie vor interessiert, ist Ingo Muggenthal nicht Mitglied einer Partei, hat auch nie für ein politisches Amt kandidiert. Er liest Krimis und Populärwissenschaftliches über Sportmedizin, er spielt immer noch Gitarre - "nicht mehr so gut wie früher" - und "ein bisschen Schlagzeug". Zusammen mit seiner Frau geht er gerne ins Kino, Theater und Kabarett. Wenn es auf Reisen geht, dann im VW-Bus. Nach Schottland oder Irland oder Norwegen. Wege fahren, die sonst keiner fährt, und stehen bleiben, wo es schön ist, das gefällt den Muggenthals am besten. Es hat sich einiges geändert, seit seine Frau Bürgermeisterin ist. "Bei drei, vier Abendterminen in der Woche sieht man sich schon seltener", sagt Ingo Muggenthal. Das Ende ihrer Amtszeit sehnt er trotzdem nicht herbei. Denn: "Meine Frau ist so zufrieden und ausgeglichen und fühlt sich so wohl in ihrem Amt. Das ist schön."

© SZ vom 09.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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