Weßling:Verunsicherte Eltern

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Noch immer gibt es in Weßling nicht genügend Hortplätze

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Die Kündigung zweier Erzieherinnen im Hort in Hochstadt hat in den vergangenen Wochen die Eltern äußerst beunruhigt. Per Brief hatte die Gemeinde im Mai die Eltern wissen lassen, dass sie keine Zusage für einen Hortplatz von September an machen könnte. Danach gab es keine weiteren Informationen mehr. In der Bürgersprechstunde des Gemeinderats am Dienstag machten die Mütter, die extra in die Sitzung gekommen waren, ihrem Unmut Luft. "Wir machen uns Sorgen, wie es im Hort weitergeht", sagte eine Mutter. Vor allem Alleinerziehende und berufstätige Eltern bräuchten baldige Planungssicherheit. Man habe seit Mai keinerlei Informationen mehr erhalten. Von einer "desolaten personellen Situation" war die Rede.

Vizebürgermeister Michael Sturm, der für Rathauschef Michael Muther derzeit die Amtsgeschäfte führt, wies den Vorwurf zurück. Er hatte gute Nachrichten für die besorgten Mütter: In dieser Woche sei eine neue Erzieherin eingestellt worden, die in Teilzeit arbeite. Dadurch könnten sechs Kinder aufgenommen werden. Da die Verwaltung in dieser Woche mit weiteren Kinderbetreuerinnen Einstellungsgespräche führe, könnte bald eine weitere Mitarbeiterin ihre Arbeit aufnehmen, was wiederum bedeute, dass zehn weitere Kinder einen Hortplatz erhielten. Nach seiner Rechnung würden dann noch acht Hortplätze fehlen, um alle Kinder unterzubringen. Sturm gab sich zuversichtlich: "Wir haben in jedem Jahr alle untergebracht."

Dass die Infos an die Eltern nur spärlich flossen, räumte er ein. Er gelobte Besserung: So wird auf der Homepage der Gemeinde noch in dieser Woche über den Stand der vorhandenen Plätze informiert werden - und dann regelmäßig. So bleiben die Eltern, deren Kinder auf der Warteliste stehen, auf dem neusten Stand. Die Nerven liegen anscheinend blank. So sollen sich manche bei den Hort-Mitarbeiterinnen "im Ton vergriffen haben", wie auch die anwesenden Mütter bestätigten. Sie lobten allerdings den Hort und die dortige Arbeit. Diese sei "hoch professionell". Sturm bat dennoch, bei Gesprächen mit den Erzieherinnen auf den Umgangston zu achten. Wie sehr sich die Gemeinde bei der Kinderbetreuung engagiert, zeigte der Hinweis von Sturm, dass eine Ballungsraum-, eine Arbeitsmarktzulage und ein Fahrtkostenzuschuss an die Mitarbeiter gezahlt werde.

© SZ vom 02.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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