Weßling:Standort gefunden

Lesezeit: 2 min

Containeranlage im Außenbereich geplant

Von Astrid Becker, Weßling

Was in anderen Gemeinden, wie beispielsweise Pöcking, noch Kopfzerbrechen bereitet, ist in Weßling bereits gelungen: In einer nichtöffentlichen Sondersitzung hat sich der Gemeinderat am Dienstagabend auf einen Standort für die Errichtung einer Wohncontaineranlage für Flüchtlinge verständigt. Wie der Bürgermeister der Gemeinde, Michael Muther, der SZ bestätigte, handelt es sich dabei um ein Grundstück im Außenbereich. Den Angaben zufolge ist es knapp 4000 Quadratmeter groß und soll Platz für 96 Menschen bieten.

Das Areal ist in unmittelbarer Nähe zum Gewerbegebiet Argelsrieder Feld im Ortsteil Oberpfaffenhofen situiert. In direkter Nachbarschaft zu dem Grundstück, das sich in Privatbesitz befindet, sind Einkaufsmöglichkeiten durch einen Discounter gegeben. Zudem gibt es dort eine Bushaltestelle, und auch der Bahnhof ist fußläufig noch gut zu erreichen. Muther hält diese Lage für nahezu perfekt, wie seinen Worten zu entnehmen ist. Denn knapp 100 Menschen unterzubringen, ist im Ortszentrum selbst seiner Ansicht nach "so gut wie nirgendwo" möglich: "Welche Gemeinde verfügt denn über die dafür nötige Fläche mitten im Dorf?" Die vorhandene Infrastruktur am Rande des Ortsteils Oberpfaffenhofen sei jedoch "ideal". Zudem seien an dieser Stelle auch keine Beschwerden von Anwohnern, so zum Beispiel über Lärm, zu erwarten: "Das heißt, wenn die Menschen dort spät abends noch Radio hören wollen, ist das wohl kein Problem."

Schon bald werden dort alle wichtigen Vorarbeiten erledigt - so zum Beispiel Wasser- und Stromversorgung eingerichtet, die Verbindung zur Kanalisation hergestellt. Wenn alles plangemäß läuft, können die Container somit auch in der kalten Jahreszeit aufgestellt werden. Muther rechnet damit im ersten Quartal 2016. Bis dahin jedoch könnte sich der Schlüssel, der für Weßling 96 Flüchtlinge zur dauerhaften Unterbringung vorsieht, schon wieder nach oben verändert haben. Dann werde die Gemeinde nach einem zweiten Standort suchen, sagt der Bürgermeister. Denn mehr als 100 Menschen auf einem Fleck unterzubringen, hält er für sozial nicht verträglich: "Das führt zu Konflikten."

Details, auch wie diese Container im Inneren aussehen, will Muther sehr bald bekanntgeben. Er denkt an eine entsprechende Veröffentlichung auf der Homepage seiner Gemeinde und an eine große Bürgerinfo-Veranstaltung. Er will sich auch mit Herrsching in dieser Sache verständigen, wo eine derartige Anlage früher fertigstellt wird als in Weßling: "Die Erfahrungen aus Herrsching können wir dann gleich übernehmen", sagt er, und Muther klingt erleichtert, dass die Suche nach einem Grundstück vorerst für ihn abgeschlossen ist. "Die Zeit drängte, auch, weil für den Landkreis schon bald eine Produktionsstrecke von Containern reserviert ist, die nicht unterbrochen werden darf."

© SZ vom 08.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: