Neues Programm:Kultur aus dem Pfarrstadl

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Der Hackbrettvirtuose Rudi Zapf tritt mit Gerhard Wagner (l.) und Claus Freudenstein in Weßling auf. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Ein buntes Programm mit zeitgenössischer und klassischer Musik, Lesungen, Kunst und Filmen bietet der Verein "Unser Dorf" 2016 in Weßling an. Eine Sonderausstellung erinnert an Roland von Rebay

Von Armin Greune, Weßling

Für das örtliche Kulturprogramm läuft demnächst die 15. Spielzeit an: Seit 2002 organisiert der Verein "Unser Dorf" jährlich zehn bis zwölf Veranstaltungen im Pfarrstadl - da ist es nicht verwunderlich, dass im kommenden Jahr zum Teil alte Bekannte ins Haus stehen: Pianist Wolfgang Leibnitz, die Jazzer Tom Reinbrecht und Paul Alves sowie die Rezitatoren Oliver Pötzsch und Peter Weiß sind allesamt schon 2011 dort aufgetreten. Für das erste Halbjahr 2016 wartet der Verein mit einer musikalisch begleiteten Lesung, einer Ausstellung und drei Konzerten auf.

Die Saison beginnt am Samstag, 16. Januar, mit dem Neujahrskonzert, das Leibnitz solo bestreitet. Der 79-Jährige, einst Schüler von Claudio Arrau, wird international gefeiert und ist doch im heimatlichen Fünfseeenland verwurzelt: Leibnitz lebt in der Gemeinde Wörthsee. Auf dem Programm im Pfarrstadel stehen Bachs letzte Partita Nr. 6, Beethovens Sonate op. 110 und die erste der drei Sonaten von Schubert in c-Moll D 958. Der Saxofonist, Komponist und Arrangeur Reinbrecht stellt am 20. Februar sein neues Album "The Duo: We. The Night. And The Music" vor, das er mit sechs verschiedenen, langjährigen Weggefährten in einer intimen Session live eingespielt hat. In Weßling begleiten ihn Alves (Gesang, Gitarre), Christian Doepke (Piano), Peter Cudek (Bass) und Stefan Noelle (Schlagzeug, Rahmentrommeln). Auf dem Programm stehen Eigenkompositionen und neu arrangierte Pop- und Jazz-Songs von "Moonlight in Vermont" bis "Lover Man". Vor fast fünf Jahren waren Reinbrecht und Alves mit der Band "Chop Gelado" in Weßling zu Gast. Das dritte Konzert im Pfarrstadel wird 2016 Rudi Zapf mit seiner Gruppe Zapf'nstreich am Samstag, 23. April, bestreiten. Das Quartett verknüpft alpine Musiktradition mit Swing, Latin, Balkan- und Afrobeats und zitiert dabei auch Walzer, Flamenco oder Tango.

Bei den beiden übrigen Veranstaltungen stehen Local Heroes im Mittelpunkt: Am Samstag, 12. März, lesen der Weßlinger Schauspieler Peter Weiß und der in Hechendorf aufgewachsene Oliver Pötzsch aus dem Roman "Die Henkerstochter und das Spiel des Todes". Mit der Reihe um Scharfrichter Jakob Kuisl und dessen Tochter Magdalena hat Pötzsch eine breite Leserschaft gewonnen: Weltweit sind die fünf "Henkerstochter"-Bücher mehr als eine Million Mal verkauft worden. Der sechste Band wird im Januar erscheinen, er spielt 1670 in Oberammergau: Der Hauptdarsteller des Passionsspiels wird tot am Kreuz aufgefunden . . . Die Lesung im Pfarrstadel wird von Valentin Schmitt (Gambe) und Veronika Rüfer (Vihuela, eine Art Laute) mit zeitgenössischer Musik begleitet. Mit dem Märchenkönigskrimi "Die Ludwig-Verschwörung" sind Pötzsch und Weiß dort 2011 aufgetreten.

Eine Ausstellung erinnert an den vor einem Jahr verstorbenen Roland von Rebay, der Dorfleben und Ortsbild von Weßling mitgeprägt hat. Der Architekt, Gemeinderat und Hobbykünstler wäre am 31. März 2016 90 Jahre alt geworden: An diesem Tag wird die Ausstellung eröffnet, die Rebays Aquarelle, Öl-und Acrylbilder präsentiert.

Auch die ersten Filme des Kinoprogramms 2016 sind bereits bekannt, die Vorführungen finden jeweils am ersten Mittwoch im Monat statt. Am 6. Januar wird die Komödie "A long Way down" nach Nick Hornbys Bestseller gezeigt. Der Regisseur Giulio Ricciarelli stellt am 3. Februar "Im Labyrinth des Schweigens" persönlich vor: Für seinen ersten Spielfilm wurde der 50-Jährige gerade als bester deutscher Nachwuchsregisseur ausgezeichnet, der Streifen über die Frankfurter Auschwitz-Prozesse ist für den Oscar nominiert. Am 2. März steht mit "Happy go Lucky" eine britische Komödie auf dem Programm.

© SZ vom 10.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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