Weßling:Großes Interesse an Gewerkhaus

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Viel Betrieb am Tag der offenen Tür im alten Feuerwehrhaus. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Das alte Weßlinger Feuerwehrhaus soll Kunsthandwerkern zur Verfügung gestellt werden. Das könnte durchaus klappen

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Es ist ein schöner Plan: Ein Haus für Kunsthandwerker und Künstler. Und wohin würde dieses Haus besser passen als zu Weßling, also zu jener Gemeinde, in der das künstlerische Schaffen zum Alltag gehört? Die Pläne für die Umnutzung des alten Weßlinger Feuerwehrhauses in ein Gewerkhaus sind zwar noch nicht wirklich konkret, aber der Verein "Unser Dorf", der den Pfarrstadel vor dem Abbruch gerettet hat, setzt sich vehement für diese Art der Nutzung ein.

Am Tag der offenen Tür waren deshalb Ulrich Chorherr und seine Mitstreiter von der Arbeitsgruppe Gewerkhaus gespannt, wie viele Weßlinger sich für dieses Projekt interessieren. Es waren eine Menge, wie sich herausstellen sollte. Bei der Begrüßung hatte Bürgermeister Michael Muther sogar in Aussicht gestellt, dass ein Gewerkhaus durchaus ins Städtebauförderungsprogramm passen würde, da es zur Belebung der Ortsmitte beitragen würde. Belebung der Ortsmitte: Das ist auch die Intention der Arbeitsgruppe. Allerdings fürchtet man sich jedoch vor dem bürokratischen Aufwand. "Wir möchten es eigentlich schneller realisieren", sagte Chorherr im Gespräch.

Um zu prüfen, wie viele denn gern in dieses Gebäude einziehen würden, lagen Zettel aus, in denen sich die Interessenten samt ihrer Berufe eintragen konnten. Es waren mehr als gedacht: Vom Bildhauer über den Messermacher und Schriftenmaler reichte die Palette. Entsprechend zufrieden zeigte sich Chorherr: "Die Leute waren echt interessiert." Über die Umgestaltung der Räume hat man sich beim Verein "Unser Dorf" auch schon Gedanken gemacht. Der Weßlinger Architekt Rudolf Bieber war dafür verantwortlich. So soll der Platz unterm Dach der Weßlinger Blasmusik als Proberaum vorbehalten bleiben. Der Bereich jedoch, wo die Abstellplätze der Feuerwehrwagen früher waren, soll so unterteilt werden, dass Werkstätten und Ateliers entstehen. Die Größe der Räume sollen dabei flexibel sein, je nach den Bedürfnissen des Nutzers.

Bleibt noch die Finanzierung zu lösen. Eine Genossenschaft soll dies übernehmen, die Anteilsscheine zu je 200 Euro ausgibt. So die Vorstellungen. Vorbild der Weßlinger Pläne ist das Gewerkhaus Dießen, das heuer erfolgreich sein sechsjähriges Bestehen feiert.

© SZ vom 12.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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