Starker Marihuanageruch stieg einer Zivilstreife der Polizeiinspektion Herrsching in die Nase, als sie am Freitag gegen 15.45 Uhr zwei junge Männer in der Nähe eines Kiosks am Weßlinger See ins Visier nahm. Die Personenkontrolle ergab, dass es sich um einen 18-Jährigen aus Weßling und einen 25-jährigen Gilchinger handelte. Letzterer habe unvermittelt während der Kontrolle die Flucht ergriffen, so die Polizei. Der Streife kam bei der Verfolgung aber unverhofft ein Polizeibeamter des Polizeipräsidiums München zu Hilfe, der gerade am Weßlinger See spazieren ging. Als der Kollege die Rufe "Halt Polizei" hörte, reagierte er blitzschnell und hielt den 25-jährigen Gilchinger fest, als der an ihm vorbeirennen wollte.
Warum der Mann abhauen wollte, war schnell ausgemacht. Am Körper des Tatverdächtigen fanden sich versteckt zehn Plomben, umwickelt mit Klarsichtfolie und Gummibändern, die mit Marihuana gefüllt waren. Die Polizei geht nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass der Gilchinger diese Drogen weiterverkaufen wollte. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurden weitere Rauschmittel gefunden, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Darunter waren ein Beutel mit Salvia - die auch als "Azteken-Salbei" bezeichnete Pflanze gilt als illegales Betäubungsmittel -, Reste einer Marihuanapflanze, ein sogenannter Vaporizer, mit dem man Marihuana verdampfen und inhalieren kann, ein "Crusher" zum zerkleinern von Cannabis und in einer Plastikdose Nährboden zum Anbau von Pilzen. Dem tatverdächtigen Gilchinger droht nun ein Strafverfahren wegen illegalen Handels mit Betäubungsmitteln.