Weßling:Brückenbauen an Ostern

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An dieser Stelle wird die Bahnbrücke an Ostern für die Weßlinger Umfahrung eingeschoben. (Foto: Nila Thiel)

Die Umfahrung geht in ihre entscheidende Bauphase. An den Feiertagen wird die Bahnstrecke gesperrt

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Dem Bau der Weßlinger Umfahrung werden just an den Osterfeiertagen auch die S-Bahnfahrer zu spüren bekommen. Denn die Linie S8 wird zwischen Weßling und Herrsching unterbrochen. Zwischen den beiden Gemeinden werden in der Zeit vom Karfreitag, 25. März, bis Ostersonntag, 28. März, Busse eingesetzt. Damit verlängert sich die Fahrt erheblich und zwar bis zu 30 Minuten. Das ist schon aus den Plänen der Bahn ersichtlich. Was erschwerend hinzukommt: In dieser Zeit werden auch noch die Uhren umgestellt, von Karsamstag auf Ostersonntag. Um eine Stunde wird die Zeit vorgestellt.

Der Grund für die Sperrung der Bahnstrecke ist die neue Brücke, unter der die Umfahrung künftig verlaufen soll. Das Brückenbauwerk wird an den Feiertagen eingeschoben. Die Bahn hat extra diesen Termin gewählt, da die Zahl der Fahrgäste nach ihren Erfahrungen niedriger ist als an normalen Werktagen. Die neue Brücke ist der wichtigste Bauabschnitt auf der gesamten, neuen Trasse. Sollte es Probleme geben, ist nicht nur der Zugverkehr betroffen, sondern auch die Terminplanung für die Straße selber. Beim Staatlichen Bauamt Weilheim, das für die Fertigstellung der Umgehung zuständig ist, rechnet man weiter damit, dass im November Einweihung gefeiert werden kann. Dank des trockenen Wetters im vergangenen Jahr war man mit dem Bau gut vorangekommen. Nun kommt die entscheidende Phase.

Schon in dieser Woche sind die ersten Vorbereitungen für das Brückenmanöver angelaufen - allerdings in Form von Besprechungen über den zeitlichen Ablauf. Wie Christian Probst, der beim Staatlichen Bauamt für das Projekt zuständig ist, auf Anfrage mitteilte, steht das Prozedere inzwischen fest. Danach sollen eine Woche vorher die Pressen, die das tonnenschwere Betonstück einschieben, angeliefert werden. Große Bagger werden ebenfalls gebraucht. Mit diesen Baugeräten wird am Karfreitag in der Früh um 5.30 Uhr das Gleis abgebaut. Danach heben die Bagger die noch mit Erde gefüllte Unterführung unter der Brücke aus. Dort verläuft künftig die Umfahrung.

Erst wenn diese Bauarbeiten abgeschlossen sind, können die Pressen ihr Werk tun und die Brücke einschieben. Das wird Samstagnacht geschehen in der Zeit von zwei bis sechs Uhr. Wenn alles so abläuft, wie sich die Bauleute das vorstellen, können am Ostermontag ab etwas neuen Uhr wieder die S-Bahnen fahren. Wie Probst erläuterte, sei das Einschieben der Brücke eher unspektakulär, da es wie in Zeitlupe geschieht. Es ist Millimeterarbeit. Andererseits kann auch viel passieren. In Tutzing dauerte es zwei Wochen, bis endlich die alte Bahnbrücke durch eine neue ersetzt war. Dort hatte man unterschätzt, wie feucht der Untergrund in diesem Bereich war. Immer wieder waren die Geräte und Pressen eingesunken oder weggerutscht. Das soll in Weßling möglichst nicht passieren.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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