Weßling:Blütenfest und Patenschaft

Lesezeit: 1 min

Der Weßlinger Bund Naturschutz hat heuer viel vor

Von Wolfgang Prochaska, Weßling

Die Enttäuschung beim Weßlinger Bund Naturschutz (BN) ist natürlich groß. Trotz mehrerer Demonstrationen gegen die Weßlinger Umfahrung ist der Bau der Straße in vollem Gang. "Wir werden die Bauarbeiten weiter genau beobachten", sagt Gerhild Schenck-Heuck, die Vorsitzende der Weßlinger Naturschützer. Das ist aber nicht das Einzige, was der BN heuer vor hat. Auf der Mitgliederversammlung stellte Schenck-Heuck eine Palette von Aktivitäten vor. So steht auch in diesem Jahr wieder die Biotoppflege im Mittelpunkt. Am Höhenberg und im Aubachtal hat der BN Flächen, die er hegt und pflegt. Dort gibt es unter anderem auch Orchideen und weitere seltene Pflanzen. Rudolf Burger und Walter Follner sind für diese Biotope die Experten, die auch ständig Flora und Fauna beobachten.

Der Weßlinger See, das einstige Sorgenkind, hat inzwischen eine gute Wasserqualität erreicht und nur das starke Wachstum der Wasserpflanzen bereitet noch Sorgen. Was immer noch hübsch anzusehen ist, aber langsam zur Plage wird, ist das Springkraut. Besonders Kinder haben viel Freude an der Samenschleuder. Aber genau diese Eigenschaft macht das Springkraut so gefährlich für die heimische Flora. Durch den Springmechanismus verbreitet sich das aus Indien stammende Gewächs in Windeseile und verdrängt selbst die widerstandsfähigsten einheimischen Pflanzen. Der BN entfernt es am Seeufer.

Zu den Höhepunkten gehört heuer das Blütenfest am 9. Mai. Damit verbunden sind Patenschaften für die Obstbäume auf der Streuobstwiese. Wie Schenk-Heuck berichtet, sollen sich möglichst viele junge Familien beteiligen. "Sie können sich einen Baum aussuchen, pflegen und dann auch den Ertrag ernten." Nicht unwichtig ist auch eine Info-Veranstaltung, bei der es um die Bäume in Weßling geht. Denn durch den Sturm Niklas, so Schenck-Heuck, ist natürlich die Verunsicherung groß. Viele Hausbesitzer mit Garten überlegen, ob sie nun die Bäume fällen oder stutzen sollten. Zu der Veranstaltung hat der BN einen Förster und einen Versicherungsfachmann eingeladen.

Neu ist auch die Aktion, die gemeindlichen Grünflächen und Randstreifen zu blühenden Wiesen umzugestalten. Der Umweltausschuss hat es begrüßt, jetzt fehlt nur noch die Zustimmung des Gemeinderates. 250 Mitglieder hat der BN. "Dennoch fehlen uns Aktive", bedauert die Vorsitzende.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: