Wegen Platznot:Schwierige Standortsuche

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Bereits seit Jahren leidet die Feuerwehr Gilching unter den beengten Platzverhältnissen in ihren Räumlichkeiten. Ein Neubau soll Abhilfe schaffen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Feuerwehr benötigt ein größeres Gerätehaus

Von Christian Deussing, Gilching

Die Feuerwehr Gilching leidet unter Platznot und benötigt dringend ein neues und viel größeres Gerätehaus. Seit Jahren sucht die Gemeinde dafür einen geeigneten Standort und gerät hierbei immer stärker unter Druck, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Denn die Anforderungen der Feuerwehr in der Boom-Gemeinde Gilching sind zuletzt enorm gewachsen. Doch die Verhandlungen mit den Eigentümern der favorisierten Fläche südlich des bestehenden Gerätehauses an der Ecke Lilienthalstraße und Starnberger Weg sind gescheitert. Der Kaufpreis wäre "exorbitant hoch und ein Millionenbetrag gewesen", erklärte dazu Bürgermeister Manfred Walter (SPD) am Dienstag in der Gemeinderatssitzung.

Seine Verwaltung schlug daher den zentralen und gemeindeeigenen Festplatz vor, wobei der Übungshof wegen der Anwohner zum Gewerbegebiet hin zur Lilienthalstraße zu orientieren sei. Auch ein "begrünter Schallschutzhügel" entlang des Starnberger Weges sollte die Anlieger vor Lärm und anderen Immissionen schützen. Allerdings stieß bei Mitgliedern der CSU-Fraktion dieser Standort-Vorschlag auf wenig Gegenliebe. So warnte Vize-Bürgermeister Martin Fink davor, sich mit diesem erheblichen Eingriff in den öffentlich festgeschrieben Grünzug "Probleme zu schaffen". Es gehe auch um "Glaubwürdigkeit". Fink hofft, dass die Feuerwehr einen anderen Standort akzeptiert.

Damit meinte er die Fläche im hinteren Bereich des Gewerbegebietes an der Ecke Talhofstraße und Weßlinger Straße. Sein CSU-Fraktionskollege Christian Bauer wies in der Debatte zudem daraufhin, dass man die künftige Westumfahrung bei der Anfahrt zum Gerätehaus einplanen müsse. Dennoch blieb Gilchings Feuerwehrkommandant Robert Strobl skeptisch. Denn es gehe beim Alarmeinsatz um jede Minute, vor allem beim "Einrücken" in das Gerätehaus. Und das könnten die Feuerwehrleute - trotz Westumgehung - immer noch schneller in Richtung Festplatz, erläuterte Strobl dem Gremium und bezog sich auch auf die Empfehlung des Starnberger Kreisbrandrates.

Schließlich entschieden sich die Lokalpolitiker - bei nur zwei Gegenstimmen - für eine Standortanalyse auf dem Festplatz. Das andere Areal sei aber "alternativ zu prüfen". Damit konnten auch die Freien Wähler leben, die ebenso wegen des "massiven Eingriffs" in den Grünzug ihre Bedenken hatten.

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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