Mehr als 100 Bürger haben sich am Samstag auf dem Starnberger Kirchplatz versammelt, um an die Pogromnacht 1938 zu erinnern. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte bereits zum vierten Mal das Bündnis Starnberger Dialog, ein Netzwerk, das sich seit Jahren für ein friedliches Zusammenleben in Stadt und Landkreis Starnberg einsetzt. Die diesjährige Veranstaltung wurde in besonderem Maße durch den Terroranschlag auf die jüdische Synagoge in Halle überschattet. Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warnte in ihrer Rede eingehend davor, antisemitische Tendenzen in Gesellschaft und Politik hoffähig werden zu lasen. Zuvor hatte Rainer Hange, Initiator der Veranstaltung, an die Zeit vor mehr als 80 Jahren erinnert, als das NS-Regime in ganz Deutschland jüdische Synagogen und Geschäfte in Brand stecken und verwüsten ließ. "Tausende Juden wurden damals misshandelt, verhaftet oder getötet, und aus Diskriminierung wurde eine systematische Verfolgung", sagte Hange. Auf die Ereignisse zu jener Zeit im Fünfseenland ging die neue Kreisarchivarin Friedrike Hellerer ein. Und Nikola David, Kantor der jüdischen Gemeinde Beth Shalom aus München, sprach ein Gebet. Umrahmt wurde die Feier von zwei Klezmerstücken, die Stefan Komarek von der Starnberger Musikschule vortrug.
Warnung vor Antisemitismus:Im Gedenken vereint
Starnberger Dialog erinnert an die Pogromnacht 1938
Von Sabine Bader, Starnberg
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