Verabschiedung:Beifall im Beccult

Lesezeit: 1 min

Anke Klostermeier rückt nach. (Foto: Gemeinde/oh)

Pöcking ehrt ausscheidende Gemeinderäte

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

In der letzten Sitzung der Amtsperiode hat Bürgermeister Rainer Schnitzler die Gemeinderäte verabschiedet, die aus dem Gremium ausscheiden. In Corona-Zeiten finden die Sitzungen in Pöcking derzeit im Beccult statt, sodass bei der Überreichung der Urkunden das Abstandsgebot eingehalten werden konnte. "Diese Wahlperiode hat mit einer Krise begonnen und endet mit einer Krise", resümierte Schnitzler über die vergangenen sechs Jahre. Das Gremium habe die Flüchtlingskrise sehr gut gemeistert und aktuell auch die Pandemie. In der vergangenen Wahlperiode hat das Gremium laut Schnitzler in "menschlich-respektvollem Miteinander" Hunderte 100 Themen bearbeitet, darunter den Bau des Hauses der Bürger und Vereine, des Beccult, die Planungen zum Gewerbegebiet am Schmalzhof und zum Gasthof Schauer in Possenhofen sowie den Ausbau und die Umstrukturierung der Wasserversorgung. Auch die NS-Vergangenheit Pöckings sei aufgearbeitet worden, so der Rathauschef.

Mit stehenden Ovationen wurde SPD-Gemeinderätin Ameli Erhard geehrt, die dem Gremium 42 Jahre angehört hatte, davon 36 Jahre abwechselnd als Zweite oder Dritte Bürgermeisterin. Ihr Einsatz habe den sozial Schwachen und den Menschen in Not gegolten, sie sei stets loyal gewesen, sagte Schnitzler. Ob als Verbandsmitglied oder Referentin für Kunst, Kultur, Soziales und Senioren: In dieser Zeit habe sie fast jedes Amt als Gemeinderätin wahrgenommen. Der Name Beccult für das Haus der Bürger sei ebenfalls ein Vorschlag Erhards gewesen. Mit ihrer großen Erfahrung, ihrem politischen Wissen und ihrer detaillierten Kenntnis der Pöckinger Geschichte sei sie für ihn stets eine "wertvolle Ratgeberin" gewesen, sagte der Rathauschef. "Lasst euch nie unterkriegen, es rentiert sich", gab Erhard den Gemeinderäten für ihre künftigen Aufgaben mit auf den Weg.

Ebenso wie Erhard hatte sich auch ihr Namensvetter Walter Erhard, der nicht verwandt mit ihr ist, nach 18 Jahren im Gremium nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung gestellt. "18 Jahre sind genug, es gibt auch noch etwas anderes", sagte Walter Erhard, der auch sein Amt als Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr nach 24 Jahren abgegeben hatte. Annette von Nordeck (FDP) war wegen ihrer vielfältigen Aufgaben als Mutter sowie beruflich als Mitarbeiterin der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Landkreis nicht mehr angetreten; auch Melanie Grenzebach (PWG) und Ulrich Konstantin Rieger (CSU) hatten sich nicht mehr zur Verfügung gestellt. Seine Fraktionskollegin Karin Wania-Michels hatte die Wiederwahl ins Gremium ebenso verpasst wie Anke Klostermeier von der PWG.

© SZ vom 28.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: