Utting:Unerwarteter Geldsegen

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Uttings Bürgermeister Josef Lutzenberger (Grüne) kann sich in diesem Jahr über eine kommode Haushaltslage freuen. (Foto: Armin Greune)

Ein großes Unternehmen beschert der Gemeinde Utting 4,6 Millionen Euro an Gewerbesteuern

Von Peter Bierl, Utting

Außergewöhnlich hohe Einnahmen aus der Gewerbesteuer streicht die Gemeinde Utting heuer ein. Mehr als 4,6 Millionen Euro sollen es werden. Im Vorjahr waren es nur 1,1 Million und in den nächsten Jahren werden es jeweils um die 1,8 Millionen sein. Der einmalige Geldsegen resultiert nicht aus einem lokalen Wirtschaftswunder, sondern aus einer Entscheidung des Finanzamtes: Ein Unternehmen, das unter anderem auch Niederlassungen in Gilching und Stockdorf hat, hat seine Gewerbesteuern künftig an Utting zu entrichten, erklärte Bürgermeister Josef Lutzenberger (Grüne). Das beschert der Ammerseegemeinde erkleckliche Nachzahlungen und hat eine kommode Haushaltslage zu Folge, nachdem im Vorjahr der Rotstift bei den Ausgaben angesetzt werden musste.

Kürzlich beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Verwaltungshaushalt, der ein Volumen von mehr als 12,4 Millionen Euro hat. Über den Vermögenshaushalt, der die Investitionen enthält, berät das Gremium Ende April. Der Vorschlag, den Hebesatz für die Gewerbesteuer zu erhöhen, wurde mit vier zu zehn Stimmen abgelehnt. Die Mehrheit fand, das sei angesichts der hohen Einnahmen das falsche Signal. Dabei zeigte sich, dass, wer viel einnimmt, auch viel abgeben muss. So steigt die Kreisumlage für Utting auf mehr als 2,4 Millionen Euro, auch weil der Landkreis den Satz erhöht hat.

Einige Etatposten wurden erhöht: So bekommt das Rathaus einen neuen Teppichboden im Einwohnermeldeamt und der Sozialraum für die Mitarbeiter wird verschönert. Ein Gebäude des Bauhofs am Bahnhof wird zum Lager umgebaut. Zu den größeren Ausgaben im laufenden Betrieb der Gemeinde gehört die Reparatur von Straßen. Dafür sind rund 170 000 Euro vorgesehen. Gleichwohl soll nur das Notwendigste saniert werden, betonte Lutzenberger.

Einstimmig abgelehnt hat der Gemeinderat den Antrag eines Bürgers, Asylbewerber gratis ins Strandbad zu lassen. Das wäre eine Ungleichbehandlung mit Hartz-IV-Empfängern, befand das Gremium. Obendrein sei für solche Ausgaben das Taschengeld vorgesehen, das die Flüchtlinge erhalten, und mit dem Polizeistrand in Holzhausen und dem Ufer am Campingplatz gebe es zwei Stellen, die sowieso gratis zugänglich sind. Die Jahreskarte für das gemeindliche Strandbad in Utting kostet für Erwachsene 20 Euro, für Kinder 7,50 Euro.

© SZ vom 12.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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