Utting:Gemeindehäuser ohne Balkone

Marode Plattformen werden aus Kostengründen nicht ersetzt

Die Mieter der sechs gemeindeeigenen Wohnhäuser in der Dyckerhoffstraße müssen künftig auf ihre Balkone verzichten. Bei der Planung der energetischen Sanierung wurde Architekt Kurt Brand auf Schäden im ersten Stock des Hauses Dyckerhoffstraße 12 aufmerksam gemacht. Der Balkon wurde notdürftig abgesichert, dennoch musste die Hausverwaltung Betretungsverbote für ihn und die Terrasse darunter verhängen. Aber auch die Balkonage der übrigen fünf, 1961 erbauten Häuser scheint mittelfristig nicht mehr sicher. Eine Sanierung hielt Brand für nicht mehr wirtschaftlich, er empfahl stattdessen eine Neukonstruktionen aus Stahl. Jeder der 20 Balkone hätte freilich 8500 Euro gekostet - was für die Gemeinde einen Gesamtaufwand von 170 000 Euro bedeutet hätte. Für das ersatzlose Abschneiden und eine Absturzsicherung mit französischen Balkons kalkulierte Brand mit jeweils 1900 Euro.

Der Gemeinderat entschied sich in der jüngsten Sitzung für die um rund 125 000 Euro günstigere Lösung. Renate Standfest (GAL) hatte ausgerechnet, dass man die monatliche Miete um 18 Euro pro Quadratmeter erhöhen müsste, um die Mehrkosten über 30 Jahre zu refinanzieren. Auch Sabine Kaiser (GAL) hielt die Vorbauten für relativ entbehrlich: Sie würde eher in eine zentrale Heizungsanlage für die Wohnungen investieren. Nun sollen die maroden Plattformen am Haus Nummer 12 sofort entfernt werden; gleiches gilt für das Haus Nummer 6, wo die Dämmarbeiten unmittelbar bevorstehen. Für die Häuser 8, 10 und 14 ist der Rückbau im Zuge der energetischen Sanierung vorgesehen.

© SZ vom 09.02.2016 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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