Utting:Für Fische, gegen Biber

Utting baut zwei Flutbecken am Mühlbach

Von Armin Greune, Utting

Mit der Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn kann die Gemeinde nun mit der Hochwasserfreilegung des Mühlbachs beginnen. Mehr als 2,3 Milliongen Euro wird der Bau der beiden Flutbecken zwischen Sportplatz und Schützenheim sowie östlich des Reichhofs insgesamt kosten: 456 000 Euro davon entfallen auf eine Fischaufstiegshilfe, die im zweiten Bauabschnitt realisiert werden soll. Auch weil sie damit den Mühlbach ökologisch aufwertet, darf Utting mit Zuschüssen von 65 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten rechnen - also 1,66 Millionen Euro.

Doch nicht alle vom Ingenieurbüro Crystal Geotechnik vorgeschlagenen Maßnahmen werden vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) als notwendig und förderungsfähig anerkannt. Der Gemeinderat musste noch einmal abwägen, was sich Utting leisten will. Was die vom Büro empfohlene Lehmdichtung betrifft, ging man lieber auf Nummer sicher: Der Gemeinderat entschied einstimmig, die Becken damit zusätzlich zu versiegeln, selbst wenn dies Mehrkosten von 38 000 Euro verursacht. Auf eine Dichtungsbahn oder Betonitmatte wurde hingegen einstimmig verzichtet. Um etwa 35 000 Euro einzusparen, werden die beiden Grobrechenanlagen für Treibgut aus Stahlbetonpfählen gebaut. Die Ingenieurfirma hatte Eichenpfähle vorgesehen, die sicher einen schöneren Anblick geboten hätten. Das WWA aber hielt Beton aus wirtschaftlichen und haftungsrechtlichen Gründen für sinnvoller.

Beim von der Firma als notwendig erachteten und 25 000 Euro teuren Biberschutzgitter schieden sich die Geister noch mehr: Das WWA hielt es für überflüssig, weil die Rückhaltebecken nur sehr selten geflutet werden, die Ansiedlung von Bibern sei daher höchst unwahrscheinlich. Dem stimmte die Mehrheit zu.

© SZ vom 12.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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