Unterführung in Auing:Aufregung um Straßenbarriere

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Ein Fahrbahnteiler schützt nun die Fußgänger in der Auinger Unterführung. Die Vorfahrt für Autos wurde geändert. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

CSU Wörthsee kritisiert Fahrbahnteiler. Die Bürgermeisterin kontert

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Nicht zu übersehen ist der rot-weiße Wall in der Auinger Unterführung. Für Bürgermeisterin Christel Muggenthal (SPD) ist das nun die "sicherste Unterführung in Steinebach", für den CSU-Ortsvorsitzenden Philip M. Fleischmann "eine enttäuschende Kostprobe externer Verkehrsplaner". Die CSU fordere deshalb "die Überarbeitung der Engstelle und Ausführung nach verkehrssicheren Gesichtspunkten". Muggenthal wiederum empfiehlt dem CSU-Chef, sich vor dem Schreiben von Pressemitteilungen zuerst über Gemeinderatsbeschlüsse zu informieren. Darüber, dass die Bahnunterführung vor allem für Fußgänger ein gefährliches Pflaster ist, besteht seit vielen Jahren Einvernehmen im Gemeinderat. Eng, kein Licht, kein Gehsteig und Autofahrer, die einfach durchpreschen und sich nicht immer an die Vorfahrtsregelung halten, nach der nur ein Auto durch darf. Im Oktober 2018 beschloss der Gemeinderat auf Vorschlag des Verkehrsplaners Christian Fahnberg, einen provisorischen Gehsteig anzulegen, eine Beleuchtung anzubringen und Tempo 30 einzuführen. Licht gibt es schon seit einigen Wochen, und jetzt den Fahrbahnteiler. Der wiederum sei in der Sitzung am 22. Oktober so genehmigt worden, sagt Muggenthal und widerspricht damit der Pressemitteilung, in der CSU-Gemeinderat Jakob Aumiller mit dem Satz zitiert wird: "Diese Lösung wurde offensichtlich ohne Zustimmung des Gemeinderats entschieden."

Während nun die CSU davon spricht, dass dieser "Betonverbau" nicht nur Verkehr und Landmaschinen, sondern auch Fußgänger und Radfahrer "eher behindern und gefährden dürfte, anstatt für Sicherheit zu sorgen", erklärt die Bürgermeisterin, dass alles mit Landratsamt, Staatlichem Bauamt und Polizei abgesprochen worden sei. Der Gehweg sei 1,50 Meter breit, Bus und landwirtschaftliche Fahrzeuge hätten genug Platz. Die Vorfahrt wurde geändert. Warten muss nun, wer von Auing kommt. Im übrigen handle es sich bei der Barriere nicht um Beton, sondern um einzelne Kunststoffteile, die immer wieder verwendet werden können. Knapp 5000 Euro hat die Gemeinde dafür bezahlt.

Von einem Geländer auf der Abtrennung habe man Abstand genommen, weil sich ausladende Fahrzeuge wie Traktoren mit Anhängern darin hätten verfangen können. Dieses Ausführung hätte auch das Doppelte gekostet, sagt die Bürgermeisterin. Provisorisch ist der Gehweg deswegen, weil die Deutsche Bahn mit dem zweigleisigen Ausbau der S 8 auch die Unterführung umbaut. Das wird aber nicht vor 2028 der Fall sein.

© SZ vom 08.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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