Filialschließung:Zu wenig Kunden

VR-Bank erwägt eine Schließung der Filiale zum Jahresende

Die Volks- und Raiffeisenbank (VR) in Unterbrunn wird voraussichtlich zum Jahresende schließen. Das bestätigte am Donnerstag auf Anfrage der Sprecher der Genossenschaftsbank, Johann Oberhofer. Der Entscheidung müsse in den nächsten Tagen noch der Aufsichtsrat zustimmen. Die Filiale in der Dorfmitte soll geschlossen werden, weil laut Oberhofer die "Kundenfrequenz" in den vergangenen Jahren immer weniger geworden sei und eher andere Niederlassungen wie im nahen Gauting genutzt würden. Ein weiterer Grund sei das Onlinebanking, was eben auch die Unterbrunner Filiale spüre. Diese ist nur noch an zweieinhalb Tagen pro Woche geöffnet, zudem bedient lediglich eine Mitarbeiterin die Kunden. Ähnlich sei die Situation bei der Niederlassung in Perchting, die im Netz der VR-Banken auch als "Wackelkandidat" gilt. Man müsse aus "betriebswirtschaftlichen Gründen" die einzelnen Standorte überprüfen, sagte der VR-Banksprecher. Er verwies aber auch auf den neuen Telefonservice seines Unternehmens, wonach Mitarbeiter auf Wunsch die Kunden aufsuchen und bei ihnen Überweisungen erledigen und sogar Geld bringen könnten, so Oberhofer.

Allerdings haben sich die Unterbrunner mit dem Ende der VR-Bank in ihrem Dorf noch nicht abgefunden. Es wurde eine Unterschriftenaktion gegen den Plan des Bankhauses gestartet, die bereits 80 Einwohner unterzeichnet haben. Auch Klaus Kühl, Wirt vom "Gasthof Böck", protestiert gegen die Schließung der Filiale. Diese befindet sich im eigenen Gebäude der VR-Bank. Das Haus werde aber nicht abgerissen, sagte Oberhofer der SZ.

© SZ vom 02.12.2016 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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