Ungeplante Ausgaben:Neue Salzsilos für Feldafing

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Gemeinde will sich den Kauf knapp 61 000 Euro kosten lassen

Trotz Hochsommers geht es in der Gemeinde Feldafing bereits um den nächsten Winter. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Kauf von zwei neuen Streusalz-Silos für knapp 61 000 Euro befürwortet. Wegen der langen Lieferzeiten müssten die Silos im August bestellt werden, damit für die Wintermonate das Salz eingefüllt werden könne, hieß es als Begründung. "Wir sind im Zeitdruck" stellte etwa der Gemeindeleiter Peter Englaender fest.

Die bestehenden Salzsilos wurden in den achtziger Jahren angeschafft. In den 40 Jahren, die seither vergangen sind, hat der Zahn der Zeit an ihnen genagt. In einem Gutachten, das vor neun Jahren in Auftrag gegeben worden war, ist bereits eine Schädigung von 50 Prozent festgestellt worden. Nun sei davon auszugehen, dass die Trag- und Standsicherheit nicht mehr gewährleistet sei und "dringender Handlungsbedarf" bestehe, so die Verwaltung. Die Kosten für eine Sanierung wurden bereits geschätzt. Sie wurden mit 116 000 Euro veranschlagt - also wesentlich mehr als für einen Kauf ausgegeben werden muss.

Da ursprünglich geplant war, den Bauhof auf das Bundeswehrgelände zu verlegen, sollten die Silos zunächst nur gemietet werden. Doch seit die Bundeswehr bekannt gegeben hat, dass sie das Konversionsgelände auch künftig benötigen werde, wird auch eine Verlegung des Bauhofes immer unwahrscheinlicher. Die Mietkosten sind mit 72 411 Euro veranschlagt, der Erwerb mit 60 599 Euro inklusive Fracht und Montage. Die Verwaltung empfahl aus ökonomischen Gründen einen Kauf der Silos. Wermutstropfen ist allerdings, dass die Kosten für einen Kauf nicht im Haushalt nicht berücksichtigt wurden. Das Kommunalunternehmen PEWU, das die Aufstellung der Silos umsetzen soll, hofft jedoch, die Summe durch Einsparungen bei den Strandbadplanungskosten ausgleichen zu können. Für den Umbau der Strandbad- Gastwirtschaft sind 380 000 Euro im Haushalt eingestellt, voraussichtlich werden in diesem Jahr aber nur 150 000 Euro anfallen. Die von Stephan Zeckser (Grüne) geforderte Ausschreibung wird es nicht geben. Dafür fehlt schlichtweg die Zeit. Doch laut Englaender wurden bereits mehrere Angebote eingeholt, so dass das günstigste ausgewählt werden kann.

© SZ vom 14.08.2020 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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