Umweltschutz in Dießen:Kommunaler Klimaschutz

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Gemeinde will selbst die Initiative ergreifen

Von Armin Greune, Dießen

Bessere Wärmeisolierung kommunaler Gebäude, Photovoltaik auf den Dächern und eventuell gezielte Aufforstungen: Mit einem ganzen Paket von Maßnahmen will die Gemeinde Dießen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Geschäftsleiter Karl-Heinz Springer und Bürgermeister Herbert Kirsch informierten am Montag den Bau- und Umweltausschuss über Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Emissionsreduzierung, die der Marktverwaltung zur Verfügung stünden. In der nächsten Gemeinderatssitzung könnten bereits Kostenkalkulationen vorliegen, um erste Entscheidungen zu treffen und entsprechende Aufträge zu erteilen.

So sollen drei gemeindeeigene Bauten zur energetischen Sanierung vorgeschlagen werden, die als erste zur Abdichtung gegen Wärmeverluste vorgesehen sind. Springer sah da in der historischen Bausubstanz von Rathaus, Musikschule und Jugendzentrum sowie den Kindergärten "massives Einsparpotenzial". Kirsch versicherte: "Wir werden sukzessive alle Häuser mit einem Planer anschauen." Gleiches gelte für die Bestückung mit Photovoltaikanlagen, deren Ertrag ins Stromnetz eingespeist werden soll, antwortete er auf Nachfrage von Marc Schlüpmann (Grüne). Selbst die Hochbehälter zur Trinkwasserversorgung könnten sich dafür eignen, wie Wassermeister Michael Deininger festgestellt habe.

Unter den Rathausmitarbeitern hat sich eine Arbeitsgruppe zum Klimaschutz formiert und bereits mehrmals getroffen. Zwar hat Dießen mit den Kommunen des Landkreises Landsberg 2013 ein integriertes Klimaschutzkonzept in die Wege geleitet, das sich zum Ziel gesetzt hat, den CO₂-Ausstoß bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Doch obwohl im Kreis fast um die Hälfte mehr klimaschädliche Gase emittiert werden als im Bundesdurchschnitt, sei es "ziemlich übersichtlich, was bisher passiert ist", fand Springer. Wärmedämmende Maßnahmen seien am raschesten zu realisieren, allerdings läge der Anteil der öffentlichen Verwaltungen am gesamten Wärmeverbrauch nur bei zwei Prozent. Der Fuhrpark der Gemeinde könnte weniger Abgase produzieren, wenn man auf synthetischen Diesel umstiege. Doch beträfe dies nur den Stickoxid- und Feinstaubausstoß vor Ort und nicht die Treibhausgase, erklärte Springer. Zudem seien sogenannte GtL- (Gas to Liquids-)Treibstoffe nicht an Dießener Tankstellen erhältlich.

Bevor die Gemeinde in alternative Energien und Wärmedämmung investiert, will man noch das Klimaschutzpaket der Bundesregierung abwarten, um nicht eventuelle Zuschüsse zu verpassen. Das gilt auch für die ohnehin anstehende Umrüstung der Heizanlage im Dießener Feuerwehrhaus, mit der im kommenden Frühjahr begonnen werden soll. Mit diesem Vorgehen waren alle Ausschussmitglieder einverstanden.

© SZ vom 25.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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