Umweltausschuss:Schonfrist für alten Bergahorn

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In Tutzing leiden immer wieder große Bäume bei Neubauprojekten

Der mächtige alte Bergahorn an der Neustätter Straße 1a in Tutzing soll noch eine Überlebenschance bekommen. Der 16 Meter hohe Baum steht auf öffentlichem Grund. Als direkt neben ihm 2016 ein privater Neubau entstand, "wurde der Wurzelbereich des Baumes durch das Ausheben der Baugrube beschädigt", wie Imme-Susanne Thüring im Umweltausschuss berichtete.

Die für Umwelt- und Baumschutz zuständige Mitarbeiterin im Rathaus führte weiter aus, dass der Bauträger zwar darauf hingewiesen worden sei, die Baugrube mit nährstoffreichem Substrat aufzufüllen. Dennoch zeige der Baum in seiner Krone mit etwa acht Meter Durchmesser mittlerweile Totholz. Ein Fall, wie man ihn am Ort zum wiederholten Mal bei ausgreifenden Bauprojekten erlebe, beklagte Bernd Pfitzner (Grüne). "Ach, jetzt ist der Baum kaputt. Und plötzlich sieht man den See", skizzierte er die durchschaubare Vorgehensweise. Hier ein Kick mit der Baggerschaufel, da ein rostiger Nagel im Stamm - ob es denn keine Handhabe gebe, vor Baubeginn mehr Baumschutz zu reglementieren und Baumfrevel hinterher härter zu bestrafen. Thüring warf den Ball zurück. Baufenster dürften nicht so nah an Bäume rangerückt werden, "dass es knirscht". Einen Bußgeldbescheid wegen eines zerstörten Baumes habe sie "noch nie erlebt", was Bauherren in der Seegemeinde ohne Baumschutzverordnung freuen dürfte. Toni Aigner (Freie Wähler) kann dem Bergahorn nichts abgewinnen. Wie der Name schon sage, gehöre er nicht an den See, sei zu groß und solle lieber einer kleinen Ersatzpflanzung weichen. Ein Gutachter hatte im Frühjahr eine Fällung empfohlen. ie Mehrheit sprach sich dafür aus, im Sinne der Verwaltung den ortsprägenden Baum möglichst zu erhalten und ihn noch einmal von einem Spezialisten überprüfen zu lassen.

© SZ vom 26.05.2017 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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