Umwelt:Krailling lehnt Kiesabbau ab

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Gemeinde fürchtet Zerstörung der Natur und Schwerlastverkehr

Mit deutlichen Worten hat sich der Kraillinger Gemeinderat gegen den geplanten Kiesabbau der Firma Glück in Planegg im Bereich der Dickwiese ausgesprochen. "Wir wollen das verhindern", stellte Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) klar. Die Stellungnahme der Gemeinde im Raumordnungsverfahren umfasst drei Seiten und bezieht sich sowohl auf den Landesentwicklungsplan und den Regionalplan als auch auf das Raumordnerische Entwicklungskonzept München-Südwest. Mit allen diesen Konzepten sei das Vorhaben zum Kiesabbau nicht vereinbar. Zudem liege die Dickwiese im Landschaftsschutzgebiet, deren Zerstörung könne keinesfalls zugestimmt werden.

Die Firma Glück beabsichtigt westlich von Planegg im Kreuzlinger Forst auf einer Nettofläche von 24,4 Hektar Kies abzubauen, das Gebiet liegt nicht im Vorbehaltsgebiet für Kiesabbau des Regionalplanes München. Derzeit wird das Gelände forstwirtschaftlich genutzt. Unmittelbar nach der Abbauzeit von zwölf Jahren soll die Fläche wieder verfüllt und als Buchenmischwald rekultiviert werden. Die Gemeinde Krailling äußert in ihrer Ablehnung starke Zweifel an der Einhaltung der angekündigten Aufforstungsmaßnahmen. Denn bei der Kiesgrube in Forst Kasten seien diese Maßnahmen seitens des Landratsamtes nicht durchgesetzt worden, der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte deren spätere Aufhebung bestätigt. "Daher stellen jetzt gemachte Auflagen für die betroffenen Gemeinden und Bürger keine Rechtssicherheit dar", heißt es in der Stellungnahme Kraillings.

Auch auf den Schwerlastverkehr geht die Kommune ausführlich ein. Die werktäglich angekündigten 83 Lkw-Fahrten nach Gräfelfing werden inklusive der Verfüllfahrten auf tatsächlich 166 bis 250 pro Tag geschätzt. Diese sollen laut Antragsteller vor allem über die A96 führen. "Faktisch gesehen werden besonders die Zulieferer des Verfüllmaterials sich keine Fahrtenrouten vorschreiben lassen oder diese einfach nicht beachten", argumentiert Krailling. Einstimmt forderte der Gemeinderat deshalb die Regierung von Oberbayern auf, das Raumordnungsverfahren negativ abzuschließen.

© SZ vom 31.07.2019 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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